Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, daß der Stein vom Grab weggenommen war.
Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab;
sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab.
Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.
Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen
und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.
Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.
Denn sie wußten noch nicht aus der Schrift, daß er von den Toten auferstehen mußte.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar zum heutigen Evangelium :
"Warum sucht ihr den Lebenden bei den Toten?"
(LK.24, 5)
„Für mich ist Christus das Leben und Sterben Gewinn“ (Phil 1, 21)! Ich will deshalb nach Galiläa gehen, auf den Berg, auf den Jesus uns bestellt hat (Mt 28, 16), und werde ihn sehen und anbeten, bevor ich sterbe, um danach nie mehr zu sterben, denn „jeder, der, den Sohn sieht und an ihn glaubt, hat das ewige Leben“ (Joh 6, 40), so dass er leben wird, auch wenn er stirbt (Joh 11, 25).
Nun also, meine Brüder, was bezeugt euch die Freude eures Herzens von der Liebe Christi? Ich glaube nämlich – und ihr werdet sehen: zu Recht – wenn ihr Jesus je geliebt habt, ob lebendig oder tot oder auferweckt, dann wird euer Herz aufjauchzen, da die Boten seiner Auferstehung so laut und übereinstimmend durch die ganze Kirche zu hören sind: Jesus, mein Gott, lebt! meldeten sie mir. Da ich dies hörte, lebte mein Geist wieder auf, der in Schlaf gesunken vor Müdigkeit, krank vor Mattigkeit und verzagt vor Kleinmut. Denn die freudevolle Stimme dieser frohen Kunde erweckt selbst solche vom Tod, die tief in Sünde begraben sind. Sonst müßte man gewiss verzweifeln und in Vergessenheit bestattet liegen, wenn Christus bei seiner Rückkehr aus der Unterwelt uns dort in der Tiefe zurückließe.
Hierin kannst du deutlich erkennen, dass dein Geist völlig zum Leben in Christus zurückgekehrt ist, wenn er aus Überzeugung spricht: Es genügt mir, wenn Jesus lebt! ... Wenn er lebt, lebe ich, denn von ihm ist meine Seele abhängig. Ja, er sei mein ganzes Leben, er mein Genügen! Was könnte mir mangeln, wenn Jesus lebt? Ja, vielmehr, alles andere soll mir fehlen, nichts ist mir mehr wichtig, wenn nur Jesus lebt!
Alleluja ... Jesus lebt!
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