Montag, 24. Dezember 2012

Gesegnete Weihnachten!

 

 

 
 
 
Weihnachten einst und jetzt!

 
 

 
Als ich ein Kind noch gewesen
das ist schon lange her,
da war Weihnachten noch ein Erlebnis,
ein Märchen und noch vieles mehr.

*

Es gab nur kleine Geschenke,
denn wir waren nicht reich,
doch die bescheidenen Gaben,
kamen dem Paradiese gleich.

*

Da gab es Äpfel und Nüsse,
mitunter auch ein paar Schuh
und wenn die Kasse es erlaubte
ein kleines Püppchen noch dazu.

*

Wie war doch das Kinderherz selig
für all diese herrliche Pracht
und es war ein heimliches Raunen
um die stille Heilige Nacht.

*

Dann wurde ich größer und älter
und wünschte mir dies und das,
ich hörte auf ans Christkind zu glauben
und verlor dabei das Paradies.

*

Dann kam der Krieg mit all seinen Leiden,
mit Hunger und mit Not,
da wurden wir alle bescheiden
und dankbar für ein Stückchen Brot.

*

Wir alle wurden da kleiner
und nur ein Wunsch hatte die Macht
wir wollten vereint sein mit unseren Lieben
in der stillen Heiligen Nacht.

*

Doch der Wunsch erfüllte sich selten,
denn die Väter und Männer und Brüder,
lagen draußen und hielten Wacht
und wir waren einsam und weinten
in der stillen Heiligen Nacht.

*

Als dann der Krieg war zu Ende
wuchs eine neue Jugend heran
und die hatten auch Ihre Wünsche
an den lieben Weihnachtsmann.

*

Nur waren die nicht klein und bescheiden,
denn der Wohlstand kam ins Land,
die Wünsche wurden größer und größer
und das Schenken nahm überhand.

*

Nun wird gewünscht und gegeben
und keiner fragt nach dem Wert,
denn vergessen sind Krieg und Armut
und die Stunden am einsamen Herd.

*

Aus dem schönsten der christlichen Feste
hat der Mensch einen Jahrmarkt gemacht,
er wünscht sich vom Besten das Beste
und vergisst dabei den Sinn der Heiligen Nacht.

 

(von Karl Tischler)

 

 
 




Sonntag, 23. Dezember 2012

Weihnachtsgeschichte vom unglücklichen Engel



WEIHNACHTSGESCHICHTE VOM UNGLÜCKLICHEN ENGEL





Es war einmal ein Engel, der hatte schon so vielen Menschen geholfen, aber selber war er manchmal sehr unglücklich. Er fühlte sich so klein und wertlos und dachte viel darüber nach, was ihn wertvoller machen könnte. Die Menschen sagten ihm: "Kauf dir etwas Schönes, dann fühlst du dich besser." Und so kaufte sich der Engel zunächst ein neues strahlend weisses Engelsgewand.
Erst fühlte sich der Engel damit ganz toll und alle anderen Engel bewunderten ihn.  Nach einiger Zeit fand er sein neues Gewand aber nicht mehr interessant genug und so kaufte er sich ein golden glitzernden Sternenstab. Den streute er auf sein Gewand und seine Flügel. Alle anderen Engel waren geblendet von seiner Schönheit.
Doch schon weniger später fand der Engel sich wieder langweilig. Er dachte darüber nach was ihn noch schöner machen könnte und so kaufte er sich von seinem ganzen restlichen Geld eine grosse und weisse Wolke, die so weich war wie Samt. Ein Sonnenstrahl fiel auf die Wolke, so dass sie hell leuchtete. Der Engel war begeistert, legte sich auf die Wolke und liess sich treiben.

Es dauerte nich lange, da hatte der Engel wieder dieses schreckliche Gefühl so wertlos zu sein, trotz allem was er besass und der Bewunderung aller andern Engel. Da musste er ganz furchtbar weinen, weil er nicht mehr wusste, was er tun könnte. Er dachte sich: "Ich steh nie mehr auf! Es hilft alles nicht. Soll die Welt nur ohne ihn auskommen. Das hat sie nun davon, dass sie mir nichts bieten kann, an dem ich länger Freude habe!"

Am ersten Tag war der Engel so traurig und wütend, dass er sich von allen anderen Engeln zurück zog und nicht mehr mit ihnen reden wollte.

Am zweiten Tag schaute der Engel in die endlos blaue Weite des Himmels und fühlte sich leer und tot.

Am dritten Tag fühlte er einen Sonnenstrahl auf seinem Gesicht. Da dachte er einen Moment: " Wie warm sich der Sonnenstrahl anfühlt!" Aber dann fragte er sich gleich: "Was soll ich mit einem Sonnenstrahl? Er wird mir auch nicht weiter helfen."

Am vierten Tag kam der Sonnenstrahl wieder. Der Engel dachte sich: "Eigentlich ist der Sonnenstrahl das Beste, was ich im Moment habe, auch wenn er mir nicht helfen kann, so kann ich mich doch ein bisschen an ihm wärmen."

Am fünften Tag dachte der Engel gleich am Morgen an den Sonnenstrahl und stellte sich vor, wie schön es wäre, wenn er wieder kommen würde. Dabei wurde es ihm warm ums Herz und er spürte, wie sich alles anders anfühlte bei dem Gedanken an den Sonnenstrahl

Als der Sonnenstrahl dann wirklich kam, war der Engel so aufgeregt, dass er gar nicht wusste, ob er sich erst seine Füsse oder seine Hände oder seinen Kopf wärmen lassen sollte.

Von da an war jeder Tag nur noch auf den Sonnenstrahl ausgerichtet. Der Engel dachte schon am morgen daran, wie der Sonnenstrahl ihn bald wieder wärmen würde. Er liess sich immer tiefer in die Vorstellung der Wärme fallen und merkte, wie sich seine Lustlosigkeit in Erwartung verwandelte und wie seine Traurigkeit und seine Angst an ihm vorüberzogen, ihn aber nicht mehr so tief erreichten wie früher.
Er fing an wieder auf seiner Wolke hin und her zu gehen und dachte, wie schön es doch war, sich an etwas so freuen zu können. Der Sonnenstrahl durchströmte mehr und mehr seinen ganzen Körper. Die Energie des Lichts verteilte sich in ihm und der Engel bekam wieder neue Kräfte. Er schwang seine Flügel und flog zu den anderen Engeln, um ihnen von dem Sonnenstrahl zu erzählen. Auf dem Weg dorthin trafen ihn unzählige Sonnenstrahlen und er wunderte sich, dass er sie früher nie so wahr genommen hatte.
Der blaue Himmel war nicht mehr leer wie früher, sondern ein Meer des Lichts. Auf einmal fühlte sich der Engel wie im Himmel und nichts konnte ihm mehr die Hoffnung nehmen, wusste er doch um die Kraft der inneren Wärme, die es vermochte alles wundersam zu verwandeln.

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern/Innen dieser Geschichte ein lichtvolles Weihnachtsfest

und viele, viele wärmende Sonnenstrahlen im Neuen Jahr!