Sonntag, 18. Oktober 2009

Sonntags-Evangelium nach Markus- u. Kommentar 18. Oktober 2009

Evangelium nach Markus 10,35-45.

Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, daß du uns eine Bitte erfüllst. Er antwortete: Was soll ich für euch tun? Sie sagten zu ihm: Laß in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen. Jesus erwiderte: Ihr wißt nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wißt, daß die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen mißbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. 


Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel 



Kommentar des heutigen Evangeliums 

Hl. Thomas von Aquin (1225 - 1274), Dominikanertheologe und Kirchenlehrer 
Konferenz über das Credo, 6 

„Wer von euch groß sein will, der sei der Diener aller“


Die Passion Christi ist für uns ein Maßstab, der für das ganze Leben Gültigkeit besitzt. Wenn du ein Beispiel für die Liebe suchst: „Es gibt keine größere Liebe, als sein Leben für seine Freunde hinzugeben“ (vgl. Joh 15,13). Wenn du ein Beispiel für die Geduld suchst, so findet man sie im höchsten Maße am Kreuz. Christus hat großes Leid am Kreuz erlitten, und das in Geduld, denn „mit Schmach bedeckt, drohte er nicht“ (vgl. 1 Petr 2,23), „wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, ... so tat auch er seinen Mund nicht auf“ (Jes 53,7). „Er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen, ohne auf die Schande zu achten“ (Hebr 12,2)
Wenn du ein Beispiel für die Demut suchst, dann sieh auf zum Gekreuzigten. Denn Gott wollte von Pontius Pilatus gerichtet werden und sterben. Wenn du ein Beispiel für den Gehorsam suchst, dann brauchst du bloß dem zu folgen, der dem Vater gehorsam wurde „bis zum Tod“ (Phil 2,8). Suchst du ein Beispiel für die Verachtung der irdischen Güter, so folge dem, der der König der Könige und Herr der Herren ist, in dem „alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen sind“ (Kol 2,3). Am Kreuz hängt er nackt, lächerlich gemacht, mit Speichel bedeckt, geschlagen, mit Dornen gekrönt, und schließlich löschte man ihm mit Galle und Essig den Durst.





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