Sonntag, 21. Juni 2009

Sonntags-Evangelium nach Markus-u. Kommentar 21.06.09






Evangelium nach Markus 4,35-41.

Am Abend dieses Tages sagte er zu ihnen: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; einige andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, so daß es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, daß wir zugrunde gehen? Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich, und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da ergriff sie große Furcht, und sie sagten zueinander: Was ist das für ein Mensch, daß ihm sogar der Wind und der See gehorchen? 


Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel 


Kommentar des heutigen Evangeliums 


Katechismus der katholischen Kirche, § 280, 288-292, Copyright © Libreria Editricaticana 

"Was ist das für ein Mensch, daß ihm sogar der Wind und der See gehorchen?"


      Die Schöpfung ist ,,der Beginn der Heilsökonomie", ,,der Anfang der Heilsgeschichte", die in Christus gipfelt. Umgekehrt ist das Christusmysterium die entscheidende Erhellung des Schöpfungsmysteriums; es enthüllt das Ziel, auf das hin Gott ,,im Anfang ... Himmel und Erde" schuf (Gen 1,1). Schon von Anfang an hatte Gott die Herrlichkeit der Neuschöpfung in Christus vor Augen [Vgl. Röm 8,18-23.].

      Somit lässt sich die Offenbarung der Schöpfung nicht trennen von der Offenbarung und Verwirklichung des Bundes, den Gott, der Einzige, mit seinem Volk geschlossen hat. Die Schöpfung wird geoffenbart als der erste Schritt zu diesem Bund, als das erste, universale Zeugnis der allmächtigen Liebe Gottes [Vgl. Gen 15,5; Jer 33,19-26.]. 

      ,,Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (Gen 1,1)... ,,Im Anfang war das Wort ... und das Wort war Gott ... Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist" (Joh 1,1-3). Das Neue Testament offenbart, dass Gott alles durch das ewige Wort, seinen geliebten Sohn, erschaffen hat. ,,In ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden ... alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. Er ist vor aller Schöpfung, in ihm hat alles Bestand" (Kol 1,16-17). Der Glaube der Kirche bezeugt auch das Schöpferwirken des Heiligen Geistes: Dieser ist der, der ,,lebendig macht" (Credo von Nizäa-Konstantinopel), der ,,Schöpfergeist" (,,Veni, Creator Spiritus": LH, Hymnus), der ,,Quell alles Guten" (Byzantinische Liturgie, Tropar der Pfingstvesper). Die unzertrennliche Einheit des Schöpferwirkens des Sohnes und des Geistes mit dem des Vaters wird im Alten Testament angedeutet [Vgl. Ps 33,6; 104,30; Gen 1,2-3.], im Neuen Bund geoffenbart, in der Glaubensregel der Kirche schließlich klar ausgesprochen: ,,Nur einer ist Gott und Schöpfer ... er ist der Vater, er ist Gott, er der Schöpfer, der Urheber, der Bildner, der durch sich selbst, das heißt durch sein Wort und seine Weisheit ... alles gemacht hat" (Irenäus, hær. 2,30,9), ,,durch den Sohn und den Geist", die gleichsam ,,seine Hände" sind (ebd., 4,20,1). Die Schöpfung ist das gemeinsame Werk der heiligsten Dreifaltigkeit.



1 Kommentar:

  1. Ein Beitrag aus dem Katechismus, der deutlich zeigt, dass hier nicht irgendjemand eine Idee beschrieben hat sondern dass der Heilige Geist am Werk war. Einfach bestaunenswert, was da zu lesen ist. Es ist nicht von Menschenhand sondern vom Geist Gottes. Beim Lesen spüre ich etwas von Größe; es tut sich etwas auf, was die Unbeschreiblichkeit des Allmächtigen ahnen lässt, mit welcher Weisheit ER alles gemacht hat. Es ist, wie wenn man vor einem Vorhang steht, hinter dem man etwas Wunderbares vermuten darf.

    Johannes

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