Evangelium nach Markus 6,1-6.
Von dort brach Jesus auf und kam in seine Heimatstadt;seine Jünger begleiteten ihn. Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, staunten und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen! Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern unter uns? Und sie nahmen Anstoss an ihmund lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinenVerwandten und in seiner Familie. Und er konnte dort kein Wunder tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel

Kommentar des heutigen Evangeliums
Hl. Symeon der Neue Theologe (um 949 – 1022), griech. Mönch
Viele sagen immer wieder: „Hätten wir zur Zeit der Apostel gelebt und wären wir gewürdigt worden, Christus zu sehen wie sie, dann wären wir genauso zu Heiligen geworden wie sie.“ Jene wissen nicht, dass Er derselbe ist, der spricht, heute wie gestern, im gesamten Universum... Die heutige Situation ist sicherlich nicht mehr dieselbe wie damals, doch es ist die Situation von heute, im Jetzt, die viel beglückender ist. Sie führt uns leichter zu einem viel tieferen Glauben und zu einer viel tieferen Überzeugung, als wenn wir Ihn mit dem Körper gesehen und gehört hätten.
Denn Er war wirklich ein Mensch, der auftrat, ein Mensch niedriger Stellung; doch jetzt ist er wahrer Gott, Er, der uns verkündet wurde. Damals traf er in leiblicher Gestalt Zöllner und Sünder und aß mit ihnen; jetzt jedoch sitzt er zur Rechten Gottes des Vaters, Er, der niemals von ihm getrennt war... Damals haben selbst die geringsten Menschen Ihn verachtet und gesagt: „Ist das nicht der Sohn der Maria (Mk 13,15) und des Joseph (Lk 4,22), der Zimmermann?“ (vg. Mt 13,55). Heute jedoch beten Ihn die Könige und Fürsten an als Sohn des wahren Gottes, als wahren Gott... Damals wurde er für einen vergänglichen und sterblichen Menschen gehalten unter vielen. Als unsichtbarer Gott jenseits aller Gestalt, ohne Veränderung und ohne Ende, hat er menschliche Gestalt angenommen und sich ganz als Mensch gezeigt, indem er nur als normaler Mensch auftrat. Er hat gegessen, getrunken, geschlafen, geschwitzt und sich ermüdet; er hat alles das getan, was die Menschen tun, ausgenommen die Sünde.
Es war eine große Sache, zu erkennen und zu glauben, dass ein Mensch Gott gleich war, der ja den Himmel gemacht hat, die Erde und alles, was sie umfassen... Doch jener, der heute jeden Tag hört, wie Jesus durch die Heiligen Evangelien den Willen Seines hochgelobten Vaters verkündet und der Ihm nicht mit Gottesfurcht und unter Zittern gehorcht, indem er Seine Gebote erfüllt, der hätte sich auch damals nicht darauf eingelassen, an Ihn zu glauben.
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