Evangelium nach Johannes 6,41-51.
Da murrten die Juden gegen ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen? Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon ißt, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot ißt, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel

Kommentar des heutigen Evangeliums
Hl. Cyrillus von Alexandrien (380 - 444), Bischof und Kirchenlehrer
Kommentar zum Lukasevangelium, 22
Wie konnte der Mensch, der an die Erde gefesselt und dem Tod unterworfen blieb, wieder Zugang zur Unsterblichkeit erlangen? Dazu war nötig, dass sein Fleisch teilhaftig würde der lebenspendenden Kraft, die in Gott ist. Doch die lebenspendende Kraft Gottes, des Vaters, ist sein Wort, sein einziger Sohn. Ihn hat er uns also gesandt als Retter und Erlöser...
Wenn du ein kleines Stück Brot in Öl, Wasser oder Wein wirfst, wird es sich sofort mit ihrer Materie vollsaugen. Wenn du Eisen in Kontakt mit Feuer bringst, wird es bald mit seiner Energie angefüllt sein und obwohl es der Natur nach Eisen ist, wird es dem Feuer ähnlich. So hat auch das lebenspendende Wort Gottes, indem es sich mit dem Fleisch verband, das es sich aneignete, es lebendig werden lassen.
Denn Er sprach: „Wer an mich glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens.“ Und weiter: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgestiegen ist. Wer dieses Brot isst, wird ewig leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch. Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, werdet ihr das Leben nicht haben.“ Indem wir also das Fleisch Christi, unseres Erlösers, essen und sein Blut trinken, haben wir das Leben in uns, wir werden eins mit Ihm, wir bleiben in Ihm und Er bleibt in uns.
Er musste demnach zu uns kommen in der Art, die Gottes würdig ist – durch den Heiligen Geist. Und Er musste sich gewissermaßen mit unserem Körper vermischen durch sein heiliges Fleisch und sein kostbares Blut, das wir als lebenspendenden Segen empfangen in den Gestalten von Brot und Wein. Tatsächlich ... ist Gott herabgestiegen zu unserer Schwachheit und hat alle Kraft seines Lebens in die Elemente von Brot und Wein gelegt, die dadurch die Energie seines eigenen Lebens empfingen. Zögere also nicht, daran zu glauben, da der Herr selbst deutlich gesagt hat: „Das ist mein Leib“ und „Das ist mein Blut.“
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Vor der heiligen Messe heute habe ich diesen Kommentar zum Evangelium gelesen. Danke liebe Liliane, dass Du ihn hier präsentierst.Sehr gut finde ich den Vergleich mit dem Eisen im Feuer und dem Brot. Was für ein Wunder für uns Menschen, dass der aufgefahrene Jesus in diesem Brot Wirklichkeit bleibt und uns auf unserem Weg durch die Zeit (Wüste) nährt. Eine spirituelle Speise also, die das Wesentliche in uns am Leben hält, unsere Seelen. Am Ende wird es offenbahr werden, wie wichtig der Empfang des Leibes Christi während des ganzen Lebens war, dann nämlich, wenn wir mit aufgefüllten Lampen dem Eintritt in die Ewigkeit begegnen.
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