
Worte der Gottesmutter an Bernadette in Lourdes
Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria
Die Glaubenslehre, dass Maria vom ersten Augenblick ihres Lebens an von aller Erbschuld frei war, wird ausdrücklich in der Heiligen Schrift nicht ausgesprochen, doch wurden einige Aussagen der Schrift schon früh in dem Sinn verstanden, dass Maria das reinste, in einmaliger Weise von Gott bevorzugte Geschöpf war, die neue Eva, die ohne Sünde blieb und so zur „Mutter aller Lebenden“ werden konnte. Dabei bleibt klar, 1. dass Maria auf natürliche Weise als Kind ihrer Eltern geboren wurde und 2. dass auch sie alle Gnade durch Jesus Christus, durch seinen Kreuzestod, empfangen hat. Das Dogma „Zu Ehren der Heiligen und Ungeteilten Dreifaltigkeit, zu Schmuck und Zierde der jungfräulichen Gottesmutter, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zur Mehrung der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und definieren Wir: Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erretters des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt wurde, ist von Gott geoffenbart und darum von allen Gläubigen fest und beständig zu glauben.“ (Pius IX., Apostolisches Schreiben „Ineffabilis Deus“, verkündet am 8. Dezember 1854)
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabeth, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Homilie Nr. 5; PG 43,491. 494. 502
Wie soll ich es sagen? Wie könnte ich die glorreiche und heilige Jungfrau loben? Sie überragt alle Wesen, ausgenommen allein Gott. Schöner ist sie von Natur als die Cherubim, die Seraphim und das ganze Heer der Engel. Weder die Sprache des Himmels noch die der Erdbewohner, nicht einmal die Sprache der Engel können sie gebührend loben. Selige Jungfrau, makellose Taube, himmlische Braut..., Tempel und Thron der Gottheit! Christus, die im Himmel und auf Erden hell strahlende Sonne, gehört dir. Du bist die leuchtende Wolke, die Christus herabsteigen ließ, das strahlende Licht, das die Welt erleuchtet.
Freu dich, du Begnadete, du Pforte des Himmels. Von dir spricht der Verfasser des Hohenlieds... wenn er ausruft: „Ein verschlossener Garten ist meine Schwester Braut, ein verschlossener Garten, ein versiegelter Quell“ (4,12)... Heilige Mutter Gottes, unbeflecktes Schaf, du hast das Lamm zur Welt gebracht, Christus, das in dir fleischgewordene Wort... Welch erstaunliches Wunder am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet (Offb 12,1), die in ihren Armen das Licht trägt!... Welch erstaunliches Wunder am Himmel: der Herr der Engel, der zu einem kleinen Kind der Jungfrau geworden ist. Die Engel klagten Eva an; jetzt aber rühmen sie Maria, denn sie hat Eva nach ihrem Sturz aufgehoben und den aus dem Paradies vertriebenen Adam in den Himmel eintreten lassen...
Unermesslich ist die Gnade, mit der die heilige Jungfrau beschenkt worden ist. Darum begrüßt sie der Engel Gabriel mit den Worten: „Freu dich, du Begnadete“; du strahlst hell wie der Himmel. „Freu dich, du Begnadete“, geschmückt mit Tugenden ohne Zahl... „Freu dich, du Begnadete“, du tränkst die Dürstenden mit der Süße der ewigen Quelle. Freu dich, du unbefleckte heilig Mutter, du hast Christus geboren, der schon vor dir war. Freu dich, königlicher Purpur: du hast den König des Himmels und der Erde bekleidet. Freu dich, du versiegeltes Buch: du hast der Welt das Geschenk gemacht, das Wort zu lesen, den Sohn das Vaters.
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