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Donnerstag, 28. April 2011
Happy Birthday .. dearest Christine
Happy Birthday - dear Christine!
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Mittwoch, 27. April 2011
Temperance
Temperance is simply a disposition of the mind that sets bounds to the passions.
-- St. Thomas Aquinas
Sonntag, 24. April 2011
oster-Sonntag Evangelium nach Johannes- u. Kommentar 24.04.11

Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab;sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab.
Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.
Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen
und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, son
Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.
Denn sie wußten noch nicht aus der Schrift, daß er von den Toten auferstehen mußte.

„Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat“ (Ps 118, 24)
Brüder, lasst uns in Freudenrufe ausbrechen, heute wie gestern. Wenn auch das Dunkel der Nacht unser Freudenfest unterbrochen hat, so ist der heilige Tag doch noch nicht zuende...: das Licht, das die Freude am Herrn verbreitet, ist ewig. Christus hat uns gestern erleuchtet; heute noch strahlt sein Licht. „Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit“, sagt der selige Apostel Paulus (Hebr 13, 8). Ja, Christus ist für uns zum Tag geworden. Für uns ist er heute geboren, wie Gott, sein Vater, es mit der Stimme Davids ankündigt: „Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt“ (PS 2, 7). Was bedeutet das? Dass er seinen Sohn nicht an einem Tag gezeugt hat, sondern dass er ihn als Tag und Licht gezeugt hat...
Ja, Christus ist unser Heute: lebendiger Glanz ohne Ende, unablässig strahlt er auf das All herab, das er trägt (Hebr 1, 3), und das ewige Leuchten erscheint wie ein einziger Tag. „Denn tausend Jahre sind für dich wie der Tag, der gestern vergangen ist“, ruft der Prophet (Ps 90, 4). Ja, Christus ist dieser einzige Tag, weil auch die Ewigkeit Gottes eine einzige ist. Er ist unser Heute: die Vergangenheit, die entschwunden ist, hat er fest in der Hand; die unbekannt Zukunft birgt für ihn keine Geheimnisse. Er ist das unumschränkte Licht, er umfasst alles, kennt alles, ist zu allen Zeiten gegenwärtig und ist ihr Herr. Vor ihm kann die Vergangenheit nicht in sich zusammenstürzen und die Zukunft sich nicht verbergen... Dieses Heute ist nicht die Zeit, in der er dem Fleisch nach aus der Jungfrau Maria geboren wurde, auch nicht die Zeit, zu der er der Göttlichkeit nach aus dem Mund Gottes, seines Vaters hervorgeht, sondern die Zeit, zu der er von den Toten auferweckt ist: „Er hat Jesus auferweckt“, sagt der Apostel Paulus; so „wie es schon im zweiten Psalm heißt: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt“ (Apg 13, 33).
Er ist wirklich unser Heute; er steigt empor aus tiefer Höllennacht und wirft seinen Glanz auf die Menschen. Er ist wirklich unser Tag. Die finsteren Anschläge seiner Feinde konnten ihn nicht trüben. Es gibt keinen Tag, der das Licht hätte besser aufnehmen können; den er hat allen Toten das Licht und das Leben wiedergegeben. Das Alter hatte die Menschen in den Tod gezogen; er hat sie in der Kraft seines Heute auferstehen lassen.
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Samstag, 23. April 2011
Gesegnete Osterfeiertage!
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Pascha-Mysterium JESU 2 KARSAMSTAG und OSTERTAG

Freitag, 22. April 2011
PASCHA-MYSTERIUM JESU KARFREITAG
Donnerstag, 21. April 2011
Predigt zum KARFREITAG 22.04.11
von Pfarrer Dr. Johannes Holdt
Hl. Dreifaltigkeit
Kreuzigung
Abendmahl / Eucharistie
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Der Karfreitag führt uns das Leiden und den Kreuzestod Jesu Christi vor Augen, das "Haupt voll Blut und Wunden , voll Schmerz und voller Hohn".
Vielleicht berühren uns solche Sätze in diesen Tagen besonders, wo wir täglich Bilder von unglücklichen, aus ihrer Heimat brutal vertriebenen Menschen sehen und Nachrichten von Greueltaten und Völkermord hören.
Es gibt manches Golgotha, manche Schädelstätte in dieser Welt.
So schauen wir am Karfreitag auf das Kreuz; und wir schauen nicht nur darauf, sondern wir verehren es, wir beugen unsere Knie davor – nachher bei der feierlichen Kreuzverehrung, die im Zentrum der Karfreitagsliturgie steht: "Ecce lignum crucis, in quo salus mundi pependit - venite adoremus":
Seht das Holz des Kreuzes, an dem das Heil der Welt gehangen – kommt, lasset uns anbeten!
Das Kreuz anbeten und verehren. Aber warum eigentlich?
An und für sich betrachtet ist ja dieses Kreuz etwas Schlimmes, ein Hinrichtungsinstrument, ein Marterpfahl. Recht gemein konzipiert: so, daß es ein langsames, über Stunden sich hinziehendes Ausbluten gibt – so hing Christus 6 Stunden am Kreuz in der glühenden Mittagshitze, der gaffenden Menge ausgesetzt. Etwas Grausames, etwas Gemeines das Kreuz. So grausam und gemein wie unsere Welt eben sein kann.
Nicht nur damals.
Unsere Zeit – die Moderne – ist ganz gewiß ebenso erfinderisch beim Quälen und Töten wie die Antike, nur sehr viel effizienter dabei.
Nochmals: warum verehren wir heute das Kreuz? Weil es das Kreuz Jesu Christi ist. Weil Jesus selbst das Leiden, den Schmerz, die Anfeindung, den Tod auf sich genommen und zu eigen gemacht hat.
Und weil seitdem gilt:
Wo immer Menschen unschuldig leiden – da sind sie umfangen vom Kreuz Christi, da sind sie ganz nahe bei Christus, dem Gekreuzigten.
Es ist besser für den Menschen, Unrecht zu leiden als Unrecht zu tun, wußte schon Sokrates. Aber erst durch Christus wissen wir, warum das so ist: Weil die Opfer auf der Seite Christi stehen, die Täter aber auf der Seite seiner Mörder.
So gibt es seit Christus kein sinnloses Leiden mehr. Alles Leid dieser Welt hat eine geheime Beziehung zum Kreuz und ist in das Erlösungsgeschehen mithineingenommen.
Darum wird das Kreuz zu Recht "spes unica",unsere einzige Hoffnung genannt. Und besonders die leidenden Menschen, die selbst ein Kreuz zu tragen haben, spüren den Trost,der vom Kreuz Jesu ausgeht.
Sie besonders, die Leidenden dieser Welt, in der Ferne und in der Nähe wollen wir einschließen in diese Karfreitagsstunde.
Amen


Predigt zum Gründonnerstag 21.04.11

Abschiedsstunden sind immer ganz besondere Stunden im menschlichen Leben, und wenn es sich gar um den letzten Abschied handelt, wenn ein Mensch aus dieser Welt scheiden wird, sind die letzten Begegnungen, die letzten Gespräche, und vor allem die letzten Worte dessen, der geht, ganz besonders wichtig für die Zurückbleibenden, sein Vermächtnis für die Hinterbliebenen.
Das letzte Abendmahl ist die Stunde des Abschieds Jesu, das letzte Zusammensein mit den Aposteln, Seinen engsten Vertrauten, die Er nicht mehr Knechte, sondern Freunde nennt. Jesus wußte, daß Seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Jesus kennt den Leidensweg, der Ihm bevorsteht. Aber gerade darum will Er jetzt noch einmal mit den Jüngern das Paschamahl feiern, und ihnen in dieser Stunde auch die Augen öffnen für das, was geschehen wird. Sein Leiden wird kein sinnloses Leiden sein, sondern ein heilbringendes Leiden.
Sein Tod, den Er für uns erleidet, ist nicht das Ende, sondern dieser Tod wird der Anfang des neuen Lebens sein. Christus ist das Paschalamm des Neuen Bundes, Er ist das Lamm Gottes, das auf dem Altar des Kreuzes geopfert wird. Sein Blut wird vergossen, so sagt Er selbst, zur Vergebung der Sünden: für die Sünde, für die Bosheit der ganzen Welt. Einst, als die Israeliten im Sklavenhaus Ägyptens waren und von Gott herausgeführt wurden, schlachteten sie die Paschalämmer und bestrichen mit dem Blut die Türpfosten, damit der Würgeengel an ihnen vorübergeht. Das ist ein Symbol für das, was jetzt mit Christus geschieht: Sein Blut soll für uns gleiche Bedeutung haben, es soll uns schützen vor der Macht des Todes, vor der Macht des Bösen. "Tut dies zu meinem Gedächtnis", sagt Er - also dieses Letzte Abendmahl ist Sein Vermächtnis für die Jünger, für alle Zeiten, für alle Generationen. Für alle Zeiten soll Sein Erlösungsopfer gegenwärtig bleiben, dieses Opfer des Neuen und Ewigen Bundes. Denken wir auch einmal wieder neu daran, daß in jeder Heiligen Messe das Kreuz Christi unter uns aufgerichtet wird, wenn wir Seinen Leib sehen, den Er für uns hingegeben hat, und Blut, das Er für uns vergossen hat.
Und dann gibt der Herr den Jüngern noch ein zweites Vermächtnis mit: Er tut für sie beim Abendmahl den Dienst der Fußwaschung - das heißt, Er erniedrigt sich vor den Jüngern, Er beugt sich zu ihren schmutzigen Füßen herab und wäscht sie rein. Man kann verstehen, daß Petrus diese Szene peinlich ist, unangenehm ist - er versteht nicht, was Christus damit sagen will: daß er auch damit die kommende Passion, den kommenden Karfreitag symbolisch deutet. Das, was mit Christus am Karfreitag passiert, wenn Er gedemütigt wird, geschmäht wird, geschlagen wird, schließlich umgebracht wird - überlegen wir einmal neu, was die Menschen getan haben: Sie haben Gott getötet, die Menschen, eigentlich müßte man doch sagen, damit hat sich die Menschheit letztlich das Urteil endgültig gesprochen. Unfaßbar, daß es dann doch gerade anders kam. Wenn das geschieht, dann passiert das, was ich euch getan habe: Ich beuge mich herab zum Schmutz der ganzen Menschheit, ich erniedrige mich vor der ganzen Menschheit, um sie in meiner göttlichen Liebe rein zu waschen.
Es gibt die Redensart: "Jeder macht sich die Füße schmutzig." Das heißt: Jeder von uns macht sich auf die eine oder andere Art schuldig in diesem Leben. Zu unser aller schmutzigen Füßen beugt sich Christus herab, zu unserer Erbärmlichkeit, zu unserer häßlichen, selbstischen Schuld. Für uns Sünder stirbt Er den Verbrechertod am Kreuz. Das sagt Er den Jüngern im Symbol der Fußwaschung, und Er verbindet damit wiederum einen Auftrag: Wenn ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müßt auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. Also diese Hingabe Christi an uns, diese Hingabe bis in den Tod soll ein Beispiel sein, daß auch wir etwas hingabe- und liebesfähiger werden. Daß wir vor allem bereit werden zur dienenden Liebe, zur duldsamen Liebe, zur Liebe, die den Anderen annimmt gerade mit seinen Schwächen und Grenzen und seiner Erbärmlichkeit. Gewiß kann der Mensch auf Dauer solche Liebe, solche selbstlose Liebe, nicht aus sich selbst heraus bringen, das geht nur in Verbundenheit mit Christus, in der Verbundenheit mit dem Sakrament Seiner Liebe, der Eucharistie.
Liebe Gläubige, wie feiern wir eigentlich die Heilige Messe richtig? Wir feiern sie richtig, wenn sie im Laufe unseres Lebens immer mehr zur Lebensmesse wird. Wenn wir uns von Christus innerlich berühren und innerlich umwandeln lassen, indem wir uns Ihm verähnlichen lassen in Seiner Haltung der dienenden Liebe. Dann gehören wir wirklich zu Ihm und erfüllen Seinen Willen. Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe - so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt.
Sonntag, 17. April 2011
Palm-Sonntag-Evangelium nach Matthäus- u. Kommentar 17.04.11
Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.
Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?Er antwortete: Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern.
Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.Als es Abend wurde, begab er sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch.
Und während sie aßen, sprach er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern.
Er antwortete: Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten.
Der Menschensohn muß zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.
Da fragte Judas, der ihn verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst es.
Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle daraus;
das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Ich sage euch: Von jetzt an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis zu dem Tag, an dem ich mit euch von neuem davon trinke im Reich meines Vaters.
Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr alle werdet in dieser Nacht an mir Anstoß nehmen und zu Fall kommen; denn in der Schrift steht: Ich werde den Hirten erschlagen, dann werden sich die Schafe der Herde zerstreuen.
Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen.
Petrus erwiderte ihm: Und wenn alle an dir Anstoß nehmen - ich niemals!
Jesus entgegnete ihm: Amen, ich sage dir: In dieser Nacht, noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
Da sagte Petrus zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müßte - ich werde dich nie verleugnen. Das gleiche sagten auch alle anderen Jünger.
Darauf kam Jesus mit den Jüngern zu einem Grundstück, das man Getsemani nennt, und sagte zu ihnen: Setzt euch und wartet hier, während ich dort bete.
Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich. Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit, und er sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir!
Und er ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen?
Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.
Dann ging er zum zweitenmal weg und betete: Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, geschehe dein Wille.Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen.
Und er ging wieder von ihnen weg und betete zum drittenmal mit den gleichen Worten.
Danach kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte zu ihnen: Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert.Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da.
Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen verabredet und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt ihn fest.
Sogleich ging er auf Jesus zu und sagte: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küßte ihn.
Jesus erwiderte ihm: Freund, dazu bist du gekommen? Da gingen sie auf Jesus zu, ergriffen ihn und nahmen ihn fest.
Doch einer von den Begleitern Jesu zog sein Schwert, schlug auf den Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab.
Da sagte Jesus zu ihm: Steck dein Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.
Oder glaubst du nicht, mein Vater würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken, wenn ich ihn darum bitte?
Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, nach der es so geschehen muß?
Darauf sagte Jesus zu den Männern: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen. Tag für Tag saß ich im Tempel und lehrte, und ihr habt mich nicht verhaftet.
Das alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten in Erfüllung gehen. Da verließen ihn alle Jünger und flohen.
Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um falsche Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können.
Sie erreichten aber nichts, obwohl viele falsche Zeugen auftraten. Zuletzt kamen zwei Männerund behaupteten: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen.
Da stand der Hohepriester auf und fragte Jesus: Willst du nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen?
Jesus aber schwieg. Darauf sagte der Hohepriester zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes?
Jesus antwortete: Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen.
Da zerriß der Hohepriester sein Gewand und rief: Er hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die Gotteslästerung selbst gehört.
Was ist eure Meinung? Sie antworteten: Er ist schuldig und muß sterben.
Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn. Andere ohrfeigten ihn und riefen: Messias, du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen?
Doch er leugnete es vor allen Leuten und sagte: Ich weiß nicht, wovon du redest.
Und als er zum Tor hinausgehen wollte, sah ihn eine andere Magd und sagte zu denen, die dort standen: Der war mit Jesus aus Nazareth zusammen.Wieder leugnete er und schwor: Ich kenne den Menschen nicht.
Kurz darauf kamen die Leute, die dort standen, zu Petrus und sagten: Wirklich, auch du gehörst zu ihnen, deine Mundart verrät dich.Da fing er an, sich zu verfluchen und schwor: Ich kenne den Menschen nicht. Gleich darauf krähte ein Hahn,
und Petrus erinnerte sich an das, was Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. Als es Morgen wurde, faßten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes gemeinsam den Beschluß, Jesus hinrichten zu lassen.
Da warf er die Silberstücke in den Tempel; dann ging er weg und erhängte sich. Die Hohenpriester nahmen die Silberstücke und sagten: Man darf das Geld nicht in den Tempelschatz tun; denn es klebt Blut daran.
Und sie beschlossen, von dem Geld den Töpferacker zu kaufen als Begräbnisplatz für die Fremden. Deshalb heißt dieser Acker bis heute Blutacker.
So erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: Sie nahmen die dreißig Silberstücke - das ist der Preis, den er den Israeliten wert war - und kauften für das Geld den Töpferacker, wie mir der Herr befohlen hatte. Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Du sagst es.
Als aber die Hohenpriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort.
Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen?
Er aber antwortete ihm auf keine einzige Frage, so daß der Statthalter sehr verwundert war. Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen, den sich das Volk auswählen konnte.
Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Barabbas im Gefängnis.
Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war: Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Barabbas oder Jesus, den man den Messias nennt? Er wußte nämlich, daß man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte.
Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ ihm seine Frau sagen: Laß die Hände von diesem Mann, er ist unschuldig. Ich hatte seinetwegen heute nacht einen schrecklichen Traum.
Inzwischen überredeten die Hohenpriester und die Ältesten die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus aber hinrichten zu lassen. Der Statthalter fragte sie: Wen von beiden soll ich freilassen? Sie riefen: Barabbas!
Er erwiderte: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Da schrien sie noch lauter: Ans Kreuz mit ihm!
Als Pilatus sah, daß er nichts erreichte, sondern daß der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen,wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache!
Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!
Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen.
Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn.
Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um.
Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Heil dir, König der Juden!Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf.
Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon; ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen.
So kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird, das heißt Schädelhöhe.
Und sie gaben ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war; als er aber davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken.
Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich.Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn.
Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht, die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König der Juden.
Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber gekreuzigt, der eine rechts von ihm, der andere links.
Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf
und riefen: Du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? Wenn du Gottes Sohn bist, hilf dir selbst, und steig herab vom Kreuz!
Auch die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten verhöhnten ihn und sagten: "Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Er ist doch der König von Israel! Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben.
Er hat auf Gott vertraut: der soll ihn jetzt retten, wenn er an ihm Gefallen hat; er hat doch gesagt: Ich bin Gottes Sohn."
Ebenso beschimpften ihn die beiden Räuber, die man zusammen mit ihm gekreuzigt hatte.
Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land.
Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija.
Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken.
Die anderen aber sagten: Laß doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft. Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.
Da riß der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte, und die Felsen spalteten sich.
Die Gräber öffneten sich, und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt.
Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen.
Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten: Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!
Auch viele Frauen waren dort und sahen von weitem zu; sie waren Jesus seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient.
Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
Gegen Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger Jesu.
Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen.
Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch.
Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg.
Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber.
Am nächsten Tag gingen die Hohenpriester und die Pharisäer gemeinsam zu Pilatus; es war der Tag nach dem Rüsttag.
Sie sagten: Herr, es fiel uns ein, daß dieser Betrüger, als er noch lebte, behauptet hat: Ich werde nach drei Tagen auferstehen.
Gib also den Befehl, daß das Grab bis zum dritten Tag sicher bewacht wird. Sonst könnten seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferstanden. Und dieser letzte Betrug wäre noch schlimmer als alles zuvor.
Pilatus antwortete ihnen: Ihr sollt eine Wache haben. Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt.Darauf gingen sie, um das Grab zu sichern. Sie versiegelten den Eingang und ließen die Wache dort.
Das Hosanna steigt vom Volk zum Lamm Gottes auf. Alle, die ihn in der Menge bedrängen, preisen ihn in einem einzigen Bekenntnis des Glaubens: „Hosanna dem Sohne Davids!“ (Mt 21, 9) In diesem Lob widerhallt schon der Chorgesang der Heiligen: „Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm“ (Offb 7, 10). Er geht, wie jeden Tag hinauf, um sie ein letztes Mal zu lehren. Dort wird er die Feier des jüdischen Paschamahls begehen, die bis dahin zuverlässig eingehalten wurde. Er selber wird den Seinen das neue Pascha geben, wenn er, zurück von Ölberg, von seinen Feinden auf die Probe gestellt und tags darauf gekreuzigt wird. Wie das Osterlamm geht er heute zum Ort seiner Passion und erfüllt die Prophezeiung Jesajas: „Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf“ (53, 7).
Fünf Tage vor seiner Passion will er in seiner Stadt sein. Dadurch beweist er, dass er das Lamm ohne Fehl ist, das die Sünde der Welt hinwegnimmt (Joh 1, 29); er ist das Osterlamm, das geopfert wird und das neue Israel aus seiner ägyptischen Sklaverei befreit (Ex 12); und seine Feinde beschließen fünf Tage vor seiner Passion unwiderruflich seinen Tod. Heute gibt er uns dadurch zu verstehen, dass er uns alle mit seinem Blut für Gott erwirbt (Offb 5, 9); schon heute betritt er im Freudentaumel eines Volkes, das sich jubelnd um ihn schart, den Tempel Gottes (Mt 21, 12). Der „Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Jesus Christus“ (1 Tim 2, 5), wird für das Heil des Menschengeschlechts leiden; deswegen ist er ja vom Himmel auf die Erde herabgekommen. Und heute möchte er auf den Ort seiner Passion zugehen. So leuchtet allen ein, dass er wie ein König kommt, bejubelt vom Volk, damit man erkenne, dass er Christus der Retter ist, derjenige, der von den Propheten angekündigt worden ist.