Samstag, 31. Dezember 2011

Ein frohes neues Jahr 2012 wünscht Euch ........

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Viel Glück und Gesundheit
im neuen Jahr 2012
~~~
wünscht Euch und Euren
Familien
~
Eure Heidi
 
 
Good luck and health
in the new year 2012
~~~
wishes you and your families
~
your Heidi
 






Samstag, 24. Dezember 2011

Besinnliche Weihnachten wünscht.................

 

 

 

 
 
 

Weihnachten einst und jetzt!

 
 

 

Als ich ein Kind noch gewesen
das ist schon lange her,
da war Weihnachten noch ein Erlebnis,
ein Märchen und noch vieles mehr.

*

Es gab nur kleine Geschenke,
denn wir waren nicht reich,
doch die bescheidenen Gaben,
kamen dem Paradiese gleich.

*

Da gab es Äpfel und Nüsse,
mitunter auch ein paar Schuh
und wenn die Kasse es erlaubte
ein kleines Püppchen noch dazu.

*

Wie war doch das Kinderherz selig
für all diese herrliche Pracht
und es war ein heimliches Raunen
um die stille Heilige Nacht.

*

Dann wurde ich größer und älter
und wünschte mir dies und das,
ich hörte auf ans Christkind zu glauben
und verlor dabei das Paradies.

*

Dann kam der Krieg mit all seinen Leiden,
mit Hunger und mit Not,
da wurden wir alle bescheiden
und dankbar für ein Stückchen Brot.

*

Wir alle wurden da kleiner
und nur ein Wunsch hatte die Macht
wir wollten vereint sein mit unseren Lieben
in der stillen Heiligen Nacht.

*

Doch der Wunsch erfüllte sich selten,
denn die Väter und Männer und Brüder,
lagen draußen und hielten Wacht
und wir waren einsam und weinten
in der stillen Heiligen Nacht.

*

Als dann der Krieg war zu Ende
wuchs eine neue Jugend heran
und die hatten auch Ihre Wünsche
an den lieben Weihnachtsmann.

*

Nur waren die nicht klein und bescheiden,
denn der Wohlstand kam ins Land,
die Wünsche wurden größer und größer
und das Schenken nahm überhand.

*

Nun wird gewünscht und gegeben
und keiner fragt nach dem Wert,
denn vergessen sind Krieg und Armut
und die Stunden am einsamen Herd.

*

Aus dem schönsten der christlichen Feste
hat der Mensch einen Jahrmarkt gemacht,
er wünscht sich vom Besten das Beste
und vergisst dabei den Sinn der Heiligen Nacht.

 

(von Karl Tischler)

 

 

Ein gesegnetes und friedvolles
Weihnachtsfest

wünscht Euch Allen

Eure Heidi

 
 
 
 






Sonntag, 18. Dezember 2011

Geistlicher Impuls


Albert der Große

 

Kann ein frommer Mensch gescheit sein und ein gescheiter fromm? Durchaus! Das eine schließt das andere nicht aus.

 

Niemand braucht, wenn er fromm sein will, das Denken an der Kirchentür abgeben. Niemand braucht als gläubiger Mensch seinen Denkapparat, den Verstand, der uns ja auch von Gott gegeben ist, ausschalten.

 

Ein Beispiel dafür ist Albert der Große. Er hat Glauben und Denken verbunden. Er hat Wissenschaft und Weisheit verknüpft.

 

„Doctor universalis“ haben ihn schon seine Zeitgenossen voll Hochachtung und Staunen genannt. Albert war wirklich ein Universalgelehrter, ein „doctor universalis“ auf Grund seiner vielfältigen Begabungen und wegen seiner umfassenden Geistesbildung. Er beherrschte das gesamte Wissen seiner Zeit, was manch einem nicht nur phänomenal, sondern fast unheimlich vorgekommen sein mag.

 

Albert befasste sich nicht nur mit Philosophie und Theologie, sondern auch mit den verschiedenen Naturwissenschaften, besonders mit der Tier- und Pflanzenkunde. Er gilt als der bedeutendste Naturforscher des Mittelalters und war wohl der erste moderne Naturwissenschaftler überhaupt.

 

Während seine Zeitgenossen sich in Sachen Naturkenntnis – wie damals eben üblich – auf die Lehren der Vergangenheit verließen, begann er – ganz ungewöhnlich - die Natur genau zu beobachten und mit ihr zu experimentieren. Dabei bediente er sich als erster ganz systematisch der Methoden, die Jahrhunderte später in der Naturwissenschaft ausgebaut und verfeinert wurden.

 

Albertus Magnus gab sich auch nicht mit dem überkommenen theologischen Lehrgebäude zufrieden. Er spürte, dass sich in Europa eine neue Art des Denkens ausbreitete, das an den christlichen Glauben neue Fragen stellte. Er griff dieses Denken, die bis dahin vernachlässigte Philosophie des Aristoteles, entschlossen auf und suchte sie für die Theologie nutzbar zu machen.

Damit geriet er in Konflikt mit der kirchlichen Tradition, bereitete aber den Weg für die großartige theologische Leistung seines Schülers Thomas von Aquin, der den Aristotelismus in sein Denksystem einbaute und das religiöse Denken bis in unsere Zeit entscheidend geprägt hat.

 

In aller philosophisch-theologischen und naturwissenschaftlichen Forschung ist der hochintelligente und supergescheite Albertus Magnus ein tieffrommer Mensch, für den alle Wissenschaft zur tieferen Erkenntnis Gottes führen soll.

Von ihm ist der Satz überliefert: „Die vornehmste Kraft des Menschen ist die Vernunft. Das höchste Ziel der Vernunft ist die Erkenntnis Gottes.“

Immer noch besteht in vielen Kreisen die Meinung, moderne Naturwissenschaft und christlicher Glaube stünden sich unvereinbar und unversöhnt gegenüber. Aber gibt es nicht zahlreiche Biologen, Physiker und Chemiker, die gerade durch die Ergebnisse ihrer Forschung zur Erkenntnis Gottes hingelangt sind, „moderne Wissenschaftler“, die – wie Albert der Große – gläubige Menschen waren oder sind?

 

Gewiss für Albert mag es leichter gewesen sein, für ihn war es gleichsam selbstverständlich, in den Wundern und Geheimnissen der Natur die Größe Gottes zu erkennen und seine Herrlichkeit zu bewundern. Denn er lebte – wie der mittelalterliche Mensch überhaupt – aus einer selbstverständlichen religiösen Schau.

 

Für uns Menschen von heute ist es schwieriger, weil wir in einer Umwelt leben, wo der selbstverständliche „religiöse Blick“ auf die Welt weithin verlorengegangen ist.

Ob wir aber diesen Blick nicht neu einüben müssten, damit all unser menschliches Forschen und Denken tiefer ins Geheimnis Gottes hineinführt und uns hilft –wie Albert sagt - „Menschen nach dem allerliebsten Willen Gottes zu werden“?

 

„Mensch nach dem allerliebsten Willen Gottes werden!“ Dieser Ausspruch von Albert zeigt, dass er sich nicht zufrieden gab mit der bloßen Erkenntnis Gottes. Er ist sich vielmehr bewusst, dass der Mensch Gott nur ernst nimmt, wenn er sein Leben nach Gott ausrichtet. Gott erkennen ist das eine, von Gott ergriffen werden, Gott lieben und ehren das andere. Und das galt Albert als das Wichtigste. Deshalb betete er immer wieder: „O Herr, ich wollte, ich wäre ein Mensch nach deinem allerliebsten Willen.“

 

In diesem Wort, in diesem Gebet drückt sich eine tiefe Sehnsucht aus, ein innige Bitte, ein großes Verlangen. „O Herr, ich wollte, ich wäre ein Mensch nach deinem allerliebsten Willen!“

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Ist das nicht ein sehr schönes Gebet, ein Gebet, das sich jeder, der sich bemüht, als gläubiger Christ zu leben, zueigen machen und aus ganzem Herzen sprechen kann? Ein Mensch nach dem allerliebsten Willen Gottes zu sein, ist das nicht unbedingt erstrebenswert?

 

Mir fällt auf, dass Albert nicht einfach betet: „O Herr, ich wollte, ich wäre ein Mensch nach deinem Willen“, auch nicht nach deinem allerheiligsten Willen, sondern „nach deinem allerliebsten Willen“.

 

Noch ein anderes Wort von Albert dem Großen hat es mir angetan. Es lautet: „Wer sich mit göttlichen Dingen beschäftigt, wird nach ihrem Bilde umgestaltet.“ Das stimmt.

Die Frage ist nur: Womit beschäftige ich mich? Woran orientiere ich mich? Was treibt mich um? Was bestimmt mich? Und was prägt in Folge dessen mein Denken und Sinnen, meine Einstellung, mein Handeln? Sind es göttliche Dinge? Ist es das Wort Gottes? Sind es seine Weisungen? Ist es das Leben Jesu, sein Beispiel, sein Beten, seine Demut, seine Güte, sein Erbarmen, seine Erlösungstat?

„Wer sich mit göttlichen Dingen beschäftigt, wird nach ihrem Bild umgestaltet.“ – Es geht letztlich um die Umgestaltung in Christus, Zug um Zug ihm ähnlich werden. Immer mehr seine Konturen annehmen. Verwandelt werden in sein Bild.

 

In einem Lied heißt es: „Im Anschauen deines Bildes…da werden wir verwandelt in dein Bild. Im Hören deines Wortes… da werden wir verwandelt in dein Bild. Im Gehen deines Weges… da werden wir verwandelt in dein Bild…

 

Am Herz Jesu Freitag heißt eine sehr wesentliche und ganz eindrückliche Bitte:„Bilde unser Herz nach deinem Herzen!“

 

Lassen wir uns vom Geist Jesu Christi berühren, ergreifen, durchströmen. Bitten wir, dass wir Stück für Stück und immer mehr in der Kraft des Geistes umgestaltet und geheiligt werden, dass wir zu Menschen werden nach dem Bilde unseres Herrn Jesus Christus.

 

4.Adventssonntag- Evangelium nach Lukas- u. Kommentar

Evangelium nach Lukas 1,26-38.

Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.
Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.
Auch Elisabeth, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.
Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel 


Kommentar zum heutigen Evangelium 

Hl. Bernhard von Clairvaux (1090 - 1153), Zisterziensermönch, Abt und Kirchenlehrer 
Vierte Predigt über das „Missus est“, § 8-9 

„Fürchte dich nicht, Maria“

Du hast es gehört, Jungfrau, dass du empfangen und einen Sohn zur Welt bringen wirst, nicht von einem Mann – du hast es gehört – sondern vom Heiligen Geist. Der Engel erwartet deine Antwort: Denn er muss zu dem zurückkehren, der ihn gesandt hat. Auch wir warten, du Unsere Liebe Frau. Elendig niedergedrückt von einem Urteilsspruch zur Verdammung, warten wir auf ein Wort des Erbarmens. Doch das ist es ja: Dieses Wort wurde dir zugesagt als Lösepreis unseres Heils. Stimme zu: Wir werden frei sein. Im ewigen Wort Gottes sind wir alle geschaffen worden; doch welch eine Schmach: Der Tod hat in uns ganze Arbeit geleistet. Eine kurze Antwort von dir wird ausreichen, um uns neu zu schaffen, damit wir ins Leben zurückgerufen werden...
Zögere nicht länger, Jungfrau Maria, antworte! Unsere Liebe Frau, sprich dieses Wort, dass die Erde, die Hölle, ja selbst die Himmel erwarten. Denn siehe: Den König und Herrn des Alls, den es „nach deiner Schönheit verlangte“ (vgl. Ps 44,12), verlangt nicht weniger heftig nach dem Ja deiner Antwort. Von deiner Zustimmung hat er das Heil der Welt abhängig gemacht. Du hast ihm durch dein Schweigen gefallen; doch du wirst ihm mehr gefallen durch dein Wort. Denn er selbst ist es, der dich vom Himmel her anruft: „Du schönste der Frauen, lass mich deine Stimme vernehmen“ (vgl. Hld 1,8; 2,14)... Ja, antworte schnell dem Engel, oder besser: Antworte dem Herrn durch den Engel. Gib mit einem Wort Antwort und empfange das Wort; sprich dein eigenes Wort und empfange das göttliche Wort; sprich ein flüchtiges Wort und umarme das ewige Wort...
„Ich bin die Magd des Herrn, so sagt sie. Mir geschehe, wie du gesagt hast.“

Sonntag, 11. Dezember 2011

Sonntags-Evangelium nach Johannes- u. Kommentar 11.Dez.2011

Evangelium nach Johannes 1,6-8.19-28.

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes.
Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.
Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?,
bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias.
Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.
Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst?
Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.
Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.
Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet?
Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt
und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.
Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.



Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel 



Kommentar zum heutigen Evangelium 

Hl. Gregor der Große (um 540 - 604), Papst und Kirchenlehrer 
Homilie zum Evangelium, Nr. 7 

«Mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt»

„Ich taufe mit Wasser; aber mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt“. Johannes tauft nicht mit Geist, sondern mit Wasser. Er ist nicht befähigt, Sünden zu vergeben. Er wäscht den Leib der Täuflinge mit Wasser, nicht aber den Geist mit Vergebung. Warum also tauft er, wenn er durch seine Taufe nicht Sünden erlässt? Warum? Einfach weil er in seiner Rolle als Wegbereiter verbleiben will. Wie er mit seiner Geburt dem Herrn vorangegangen war, der bald darauf geboren werden sollte, so ging er auch mit seiner Taufe dem Herrn voran, der bald darauf taufen sollte. Er war der Wegbereiter Christi durch seine Predigt und wurde es auch durch seine Taufe, die Abbildung des künftigen Sakraments. 

Johannes kündigte ein Geheimnis an mit seiner Erklärung, Christus stehe mitten unter den Menschen und sie würden ihn nicht erkennen; denn der Herr war, als er im Fleisch erschien, in seinem Leib sichtbar, in seiner Majestät aber unsichtbar. Johannes fügt hinzu: „Er, der nach mit kommt, ist mir voraus“ (Joh 1,15)... und schiebt die Erklärung für den Vorsprung Christi nach: „weil er vor mir war“. Eigentlich wollte er damit sagen: „Wenn er mir voraus ist – wo er doch nach mir zur Welt kam – so liegt es daran, dass die Zeit seiner Geburt ihn nicht einengt und ihm Grenzen setzt. Von einer Mutter ist er in der Zeit geboren, vom Vater ist er außerhalb der Zeit gezeugt.“ Johannes gibt kund, welch demütigen Respekt er Christus schuldet, wenn er fortfährt: „Ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren“. Nun gab es bei den Alten folgenden Brauch: Wenn ein Mann sich weigerte, das Mädchen zu heiraten, das ihm versprochen war, schnürte er demjenigen die Schuhe auf, der letzten Endes der rechtmäßige Gemahl des Mädchens wurde. Hat sich nun Christus nicht als Gemahl der heiligen Kirche offenbart?...  Weil aber die Menschen glaubten, Johannes sei der Christus – was Johannes selber abstreitet –, erklärt er sich für unwürdig, Christus die Schuhe aufzuschnüren. Es ist so, als wollte er deutlich machen: ... „Ich maße mir nicht an, zu Unrecht den Namen Gemahl zu tragen“ (vgl. Joh 3,29).   


Freitag, 9. Dezember 2011

Advents-Impuls 09.12.11

Impuls vom 09.12.2011

Mk 2,15-17

2. Advent 2010.jpg
Und als Jesus im Haus des Levi beim Essen war, aßen viele Zöllner und Sünder zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Schriftgelehrten, die zur Partei der Pharisäer gehörten, sahen, dass er mit Zöllnern und Sündern aß, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann er zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Jesus hörte es und sagte zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.



"Soll doch jeder Mensch so leben können, wie er es für richtig hält. Ich bin tolerant." Bin ich das wirklich? Sie kennen sicher auch, dass Menschen aus Ihrer näheren Umgebung Verhalten an den Tag legen oder Ansichten vertreten, die so gar nicht die eigenen sind. Schnell ist man und frau peinlich berührt und schweigt dann auch mal, wenn Kommentare kommen wie: Was ist denn mit dem los?! Tickt die noch richtig? Wie kann man bloß?! Wenn gegen eigene Grundsätze und Wertvorstellungen oder die übliche Etikette verstoßen wird, ist das mit der Toleranz so eine Sache.

Ich kann gut nachvollziehen, dass es den engsten Vertrauten von Jesus ähnlich ging. Peinlich berührt, wenn er tut, was man nicht tut: Sich mit solchen abgeben, die gesellschaftlich - vornehm ausgedrückt - als zwielichtig zu bezeichnen sind. Auf die Frage der Religionsgelehrten: "Wie kann er mit Zöllnern und Sündern essen?" fällt ihnen keine schlüssige Erklärung ein. Vielleicht dachten sie genauso. Zöllner galten als Kollaborateure und Halsabschneider, und zu den Sündern wurden beispielsweise Aussätzige und Dirnen gezählt. Nicht gerade die fromme und feine Gesellschaft!

Jesus beantwortet die Anfrage ganz schlicht: "Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken."

Ob diese Antwort die Frager zufriedengestellt hat, wissen wir nicht. Das scheint mir auch nicht entscheidend zu sein. Entscheidend ist für mich: Jesus ist gekommen, um die zu rufen, bei denen nicht immer alles perfekt ist, denen Schuld und Versagen nicht fremd sind, die die Schattenseiten des Lebens kennen. Das sind - ehrlich betrachtet - doch auch eigene Lebenserfahrungen, meine eigenen Lebenserfahrungen.

Wie gut, dass es da Einen gibt, der vorbehaltlos auf mich ohne Berührungsängste zugeht, ein heilendes Wort für mich spricht und eine heilende Geste für mich bereit hält. Wie gut, dass es Einen gibt, der sich nicht scheut, im Haus und am Tisch meines Lebens zu Gast zu sein, weil ich es ihm wirklich wert bin

Quelle: Advent-Online    Mathea Schneider.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Impuls zum 08.Dezember 2011

Impuls vom 08.12.2011

Matthäus 3, 1-3

2. Advent 2008.jpg
In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat:

Eine Stimme ruft in der Wüste:
Bereitet dem Herrn den Weg!
Ebnet ihm die Straße!



Eine Stimme ruft! Noch eine Stimme! Auf eine mehr oder weniger kommt es nicht an. So viele Stimmen, die Tag für Tag auf mich einprasseln. Das Stimmengewirr umhüllt mich, wie ein undurchsichtiger Vorhang. Die einzelne Stimme dringt kaum mehr zu mir durch.

Doch was ist das für eine Stimme, die sich hier Gehör verschaffen will, die sich Bahn brechen will zwischen all den grellen und lauten Stimmen? Eine Stimme, die "wegbereitend" sein will. "Kehrt um!" Das kann heißen: Wende dich ab von den vielen Stimmen, die sich außerhalb von dir bewegen, die dich ablenken und zerstreuen, die dir sagen wer du bist und was du zu sein hast. Kehr um zu dir selbst, zu dem Ort, an dem Du wirklich du selbst bist.

Ein beängstigender Ruf?! Womit muss ich rechnen, wenn ich mich mir selbst zuwende? Es kann sein, dass ich in mir die Wüste vorfinde, einen leeren Raum. Das Gefühl der Einsamkeit. Abgeschieden - auf mich selbst zurückgeworfen. Kaum auszuhalten. Eine Leere, die aber darauf wartet, gefüllt zu werden. Sie kann er-füllt werden vom ungefilterten Dialog. Die Stimme spricht! Die Stimme, die in eine unmittelbare Beziehung zu mir treten will. Die Stimme, die sich auf das Wesentliche konzentriert.

Das ist wohl das nahe gekommene Himmelreich: Mich von Gottes menschgewordener Stimme berühren zu lassen. Mich erfüllen zu lassen, vom Klang seiner Stimme, in deren Akustik ich werden kann, was ich bin. Wenn es mir gelingt, dieser Stimme "den Weg zu bereiten", ihr "die Straße zu ebnen", dann bin ich angelangt, in meinem innersten Raum. In dem Raum, in dem sich das lebendigste aller Gespräche ereignet - mit mir - mit meinem Mitmenschen - mit Gott.

"Kehrt um!" zu diesem Gespräch. Der Anfang von Seiner Seite ist gemacht!

Quelle: Advent - Online  Verena Bader