Impuls vom 08.12.2011
Matthäus 3, 1-3
Bereitet dem Herrn den Weg!
Ebnet ihm die Straße!
Eine Stimme ruft! Noch eine Stimme! Auf eine mehr oder weniger kommt es nicht an. So viele Stimmen, die Tag für Tag auf mich einprasseln. Das Stimmengewirr umhüllt mich, wie ein undurchsichtiger Vorhang. Die einzelne Stimme dringt kaum mehr zu mir durch.
Doch was ist das für eine Stimme, die sich hier Gehör verschaffen will, die sich Bahn brechen will zwischen all den grellen und lauten Stimmen? Eine Stimme, die "wegbereitend" sein will. "Kehrt um!" Das kann heißen: Wende dich ab von den vielen Stimmen, die sich außerhalb von dir bewegen, die dich ablenken und zerstreuen, die dir sagen wer du bist und was du zu sein hast. Kehr um zu dir selbst, zu dem Ort, an dem Du wirklich du selbst bist.
Ein beängstigender Ruf?! Womit muss ich rechnen, wenn ich mich mir selbst zuwende? Es kann sein, dass ich in mir die Wüste vorfinde, einen leeren Raum. Das Gefühl der Einsamkeit. Abgeschieden - auf mich selbst zurückgeworfen. Kaum auszuhalten. Eine Leere, die aber darauf wartet, gefüllt zu werden. Sie kann er-füllt werden vom ungefilterten Dialog. Die Stimme spricht! Die Stimme, die in eine unmittelbare Beziehung zu mir treten will. Die Stimme, die sich auf das Wesentliche konzentriert.
Das ist wohl das nahe gekommene Himmelreich: Mich von Gottes menschgewordener Stimme berühren zu lassen. Mich erfüllen zu lassen, vom Klang seiner Stimme, in deren Akustik ich werden kann, was ich bin. Wenn es mir gelingt, dieser Stimme "den Weg zu bereiten", ihr "die Straße zu ebnen", dann bin ich angelangt, in meinem innersten Raum. In dem Raum, in dem sich das lebendigste aller Gespräche ereignet - mit mir - mit meinem Mitmenschen - mit Gott.
"Kehrt um!" zu diesem Gespräch. Der Anfang von Seiner Seite ist gemacht!
Quelle: Advent - Online Verena Bader
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