
Samstag, 29. Mai 2010
Geheimnisse des Vaterunsers

Freitag, 28. Mai 2010
Herzlichen Glückwunsch lieber Johannes

Donnerstag, 27. Mai 2010
NUR DIE LIEBE

sondern nach dem, was er liebt.
Nur die Liebe macht ihn zu dem, der er ist.
Hl. Augustinus
Dienstag, 25. Mai 2010
MITARBEITER GESUCHT

Mitarbeiter gesucht
Unser Aufbau geht weiter.
Tüchtige Fachkräfte finden bei uns sichere Arbeitsplätze.
Aufstiegsmöglichkeiten bei entsprechender Qualifikation.
Besuchen sie uns, schreiben sie uns oder rufen sie einfach an.
Wir bieten jedem eine echte Chance.
So hieß es in der Anzeige.
So heißen tausend Anzeigen!
So heißt aber auch Gottes Anzeige!
Sein Werk hat auch mal ganz klein angefangen.
Der Start war im Schuppen eines Provinznestes.
Die ersten Mitarbeiter wurden von der Straße weg angeworben.
Außenhandelsvertreter durchzogen den kleinasiatischen Raum.
Sie gründeten Niederlassungen in Korinth, in Ephesus, in Rom.
Der Aufbau ging stetig voran.
So kam es auch zu uns.
Da Werk ist nun über 2000 Jahre alt.
Die Erweiterungspläne sind aber keineswegs abgeschlossen.
Das Aufbauwerk will unter jedes Dach kommen.
Der Marktanteil der waschechten Christen soll bis zur Vollständigkeit steigen:
Deshalb sind Arbeitsplätze zu besetzen:
Die Heimarbeit des stillen Gebetes
Die nebenamtliche Tätigkeit als Jugendleiter, Hauskreisleiter oder Posaunenbläser
die hauptamtliche Tätigkeit als Diakon, Prediger oder Missionar
für Mitarbeiter, die sich nach ihren Gaben einsetzen lassen, sind jede Menge Stellen frei
Es werden dringend Arbeiter in der Ernte gesucht!!!!!!!

Sonntag, 23. Mai 2010
Pfingstsequenz

Komm herab, o Heilger Geist,
der die finstere Nach zerreisst,
strahle Licht in diese Welt.
Komm, der alle Armen liebt,
komm, der gute Gaben gibt,
komm, der jedes Herz erhellt.
Höchster Tröster in der Zeit,
Gast, der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not.
In der Unrast schenkst du Ruh’,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.
Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.
Ohne dein lebendig Weh’n,
kann im Menschen nichts besteh’n,
kann nichts heil sein noch gesund.
Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile Du, wo Krankheit quält.
Wärme Du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.
Gib dem Volk, das dir vertraut,
das auf deine Hilfe baut,
Deine Gaben zum Geleit.
Lass es in der Zeit besteh’n.
Deines Heils Vollendung seh’n
und der Freuden Ewigkeit.
Amen. (O: Halleluja!)
Pfingsten - Gaben des Heiligen Geistes
Wenn wir heute das Fest des Heiligen Geistes feiern, denken wir einmal an die Gaben dieses Geistes. Von diesen Gaben spricht der Prophet Jesaja, es sind sieben:
„Weisheit und Verstand, Rat und Stärke, Wissenschaft, Frömmigkeit und Gottesfurcht“ (Jes 11,2).
Weisheit… spielt in der heiligen Schrift eine große Rolle, besonders im alten Testament. Es gibt da eine ganze Weisheitsliteratur im Umfeld der Psalmen (Hiob, Sprüche Salomos, Kohelet, Buch der Weisheit, Jesus Sirach.) Die Weisheit wird hier gerühmt als die schönste und kostbarste Gabe Gottes; kostbarer als Geld und Gold, erstrebenswerter als Jugend und Gesundheit. Denn Geld, Jugend und Gesundheit sind vergänglich. Die Weisheit aber macht zum Freund Gottes und bleibt in Ewigkeit (Spr 3,13; Weish 7,7-14; 22-8,1).
Was aber ist Weisheit?
Ein großer Weiser des Altertums, der erste Philosoph des Abendlandes – Sokrates - fasste alle seine Weisheit in einem kurzen Satz zusammen, der sprichwörtlich wurde: „Oida, ouk eidos“ - „ ich weiß, dass ich nichts weiß“. Diesen Satz hielt er den Gelehrten seiner Zeit entgegen, die glaubten, alles zu wissen und zu können.
Ich weiß, dass ich nichts weiß: das ist die erste Stufe der Weisheit.
Die zweite lehrt uns die Bibel:
„Ich weiß, dass Gott alles weiß“ Denn er ist der Ursprung und das Ziel aller Dinge. Darum darf ich vertrauen, dass alles seinen Grund und Sinn hat. Der Weise weiß, worauf es ankommt, was wirklich zählt: Gott! Er muss die erste Stelle im Leben haben. Alles andere aber – einschließlich der eigenen Person - nimmt der Weise nicht ganz so wichtig. Er bleibt gelassen, heiter und ruhig vor allem, was sich groß aufplustert in dieser Welt.
Verstand… „Komm doch endlich zur Vernunft!“ „Schalt doch endlich mal den Verstand ein!“ So muss man manche Menschen, nicht zuletzt sich selbst, von Zeit zu Zeit ermahnen. Wie oft ist der Mensch Sklave seiner eigenen Gefühle, seiner Ängste, Triebe und Aggressionen. Verstand hat, wer Herr im eigenen Haus ist, wer sich nicht beherrschen lässt von Zorn, Eifersucht, Angst, Gier, Leidenschaft, sondern die Welt und die Menschen im Licht der Vernunft so sieht, wie sie wirklich sind. Und plötzlich entpuppt sich der grässliche Drache, gegen den Don Quichote kämpfen zu müssen glaubte, als harmlose Windmühle…..
Rat… Guter Rat ist teuer, heißt es, - ein seltenes Gut. Dabei braucht jeder immer wieder Rat, Beratung, Wegweisung an den vielen Weggabelungen des Lebens. Da aber gute Ratgeber selten sind, müssen wir den heiligen Geist bitten, dass er uns führt.
Stärke… Das ist die Tugend der Tapferkeit, des Mutes, der Zivilcourage. Da müssen wir an das Sakrament der Firmung denken. Firmung (vom lateinischen „confirmare“) heißt: Stärkung, Festigung.
Der gefirmte Christ soll im Glauben gefestigt und entschieden sein; er soll – wie der Apostel Paulus sagt - „ein guter Soldat Christi sein“; einer, der für seinen Glauben einsteht, Flagge zeigt und sich nicht feige anpasst an jeden Trend und wegduckt bei jedem Angriff (2 Tim 2,3).
Wissenschaft… Ja, auch sie ist eine Gabe des Geistes. Dabei wird sie doch heute für das Gegenteil von Glaube und Religion gehalten. Nach dem Motto: >Wir sind heute wissenschaftlich, wir brauchen den Glauben nicht mehr<.
Die wirklich großen Wissenschaftler – etwa Albert Einstein - sahen es anders. Je mehr sie entdeckten, desto mehr gerieten sie ins Staunen über das Wunder des Universums. Von Heisenberg stammt das Wort: „Wenig Wissenschaft führt von Gott weg, viel Wissenschaft zu Gott hin.“ Heute sehen wir, wie lebensgefährlich Wissenschaft ohne Gott ist (etwa im Bereich der Gentechnik) Sie wird – wie es Papst Benedikt sagt- geradezu „pathologisch“, zum Wahnsinn…
Frömmigkeit… sei langsam wieder „in“, heißt es. Es ist nicht mehr modern, von Religion keine Ahnung zu haben. Frömmigkeit ist Freude am Glauben, an der Religion, am Gottesdienst, an allem, was mit Gott zu tun hat. Fromm sind nicht solche, die zwanghaft lange Gebete verrichten, sondern die, die spüren; Bei Gott werde ich frei, da atme ich auf. Die Zeit mit Gott macht mein Leben reich.
Gottesfurcht… Hier schließt sich der Kreis. Denn es heißt: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit“ (Ps 111,10). Nicht Menschen fürchten, nicht von Gunst oder Missgunst der Menschen abhängen, sondern von Gott allein abhängen und sich vor ihm verantwortlich wissen, das meint Gottesfurcht.
An Pfingsten betet die Kirche um diese sieben Gaben des Heiligen Geistes, um diese Tugenden, um diese Charismen. Denn wir haben sie nötig – alle miteinander und jeder einzelne persönlich. Öffnen wir unser Herz und bitten wir den Heiligen Geist uns zu erleuchten, uns umzugestalten, uns zu inspirieren damit wir bessere und reifere Christen werden. Weiser, verständiger, mutiger, klüger und froher. Amen.
Pfingst-Evangelium nach Johannes- u. Kommentar
Evangelium nach Johannes 20,19-23.
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, daß sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel
Kommentar des heutigen Evangeliums
Hl. Antonius von Padua (um 1195 - 1231), Franziskaner, Kirchenlehrer
Predigten für die Sonntage und Heiligenfeste
Pfingsten kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Fünfzigster“. Dieser fünfzigste Tag, den das Volk der Juden feierte, wurde von dem Tag an gerechnet, an dem man das Paschalamm schlachtete, und das deshalb, weil fünfzig Tage nach dem Auszug aus Ägypten das Gesetz auf dem feuerumhüllten Gipfel des Sinai überreicht wurde. Ebenso ist im Neuen Testament fünfzig Tage nach dem Paschageschehen Christi der Heilige Geist herabgestiegen auf die Apostel und erschien ihnen in Gestalt des Feuers. Das Gesetz wurde auf dem Sinai gegeben, der Geist auf dem Zion; das Gesetz wurde auf dem Gipfel des Berges gegeben, der Geist im Abendmahlsaal.
„Alle Jünger waren am gleichen Ort versammelt. Plötzlich erhob sich ein großes Brausen“... Ganz wie es in einem Psalm heißt: „Des Flusses wuchtige Strömungen erfreuen die Gottesstadt.“ (Ps 45,5). Ein großes Brausen begleitet die Ankunft desjenigen, der kam, um die Gläubigen zu lehren. Beachtet, wie sich das deckt mit dem, was im Buch Exodus geschrieben steht: „Es geschah aber am dritten Tage, als es auf den Morgen zu gegangen war, da geschahen Donnerstimmen und Blitze und es entstand eine finstere Wolke auf dem Berg Sinai. Eine gewaltige Posaunenstimme ertönte. Und es erzitterte das ganze Volk.“ (19,16). Der erste Tag war die Fleischwerdung Christi; der zweite Tag war sein Leiden; der dritte Tag ist die Sendung des Heiligen Geistes. Dieser Tag beginnt: Man hört Donner, ein gewaltiges Brausen ertönt; Blitze zucken auf – die Wunder der Apostel -; eine finstere Wolke – die Zerknirschung des Herzens und die Buße – bedeckt den Berg, das Volk von Jerusalem (Apg 2,37-38)...
„Es erschienen auf einmal Zungen wie von Feuer.“ Zungen - von der Schlange, von Adam und Eva - hatten dem Tod Zugang verschafft zu dieser Welt... Deshalb erscheint der Geist in Gestalt von Zungen, stellt Zungen gegen Zungen, heilt durch das Feuer das tödliche Gift... „Sie begannen zu reden.“ Das ist das Zeichen der Fülle; das volle Gefäß läuft über; das Feuer kann sich nicht in Zaum halten.. Diese verschiedenen Zungen und Sprachen sind verschiedene Lehren, die Christus uns hinterlassen hat, wie die Demut, die Armut, die Geduld, den Gehorsam. Wir sprechen in diesen verschiedenen Sprachen, wenn wir dem Nächsten ein Beispiel dieser Tugenden geben. Das Wort ist lebendig, wenn Werke sprechen. Lassen wir also unsere Werke sprechen!
Donnerstag, 13. Mai 2010
Christi Himmelfahrt ...
von Pfarrer Klaus Klein-Schmeink - CHRISTI HIMMELFAHRT
„Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“
So, liebe Schwestern und Brüder, rügen die zwei Engel die Apostel, die Christus nachschauen, der in den Himmel auffährt.
„Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“
Das ist aber doch natürlich, dass sie ihm nachschauen. Ihm, der in den Himmel aufgenommen wird. So ein Spektakel sieht man schließlich nicht alle Tage.
„Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“
Sicherlich liegt in den Blicken der Apostel auch etwas Wehmut und Schmerz über den Abschied von ihrem Herrn. Wie wird es weitergehen, ohne IHN an der Seite zu haben? Solche Fragen können lähmen, den Blick verengen.
„Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“
Dieser Ruf der Engel soll zu einem Perspektivenwechsel bei den Jüngern führen. Sie sollen die Welt mit neuen Augen sehen, jetzt, wo der Herr im Himmel ist.
Das Leben Jesu hilft uns die Welt mit neuen Augen zu sehen.
Er hat unser menschliches Leben geteilt. In allem war er uns gleich, außer der Sünde.
All das, was wir Menschen auf Erden erleben, hat der Sohn Gottes auch erlebt: Geburt, Kindheit, Lernen, Arbeit, Tränen, Schweiß, Angst, Liebe, Freude, Leiden, Tod.
All das ist ihm nicht fremd.
Und deshalb hat all das auch mit Ihm, mit dem Sohn Gottes zu tun. Und deshalb können wir auch in all dem, was diese Welt ausmacht Ihm, Gott nämlich, begegnen. In dieser Welt können wir Ihm dienen.
Diese Welt, dieser Planet Erde, unser Alltag – das sind die Orte, wo wir als Christen, als Jünger Jesu leben und leben sollen.
Und diese Welt, diesen Planeten Erde, unseren Alltag können wir uns nicht aussuchen.
Die Himmelfahrt Jesu hilft uns die Welt mit neuen Augen zu sehen.
Die Welt ist zwar der Ort, der uns Menschen zugewiesen ist, aber es gibt ein Mehr. Wenn Jesus die Erde verlässt und zu seinem Vater in den Himmel auffährt, dann liegt darin auch für uns eine Verheißung. Das Tagesgebet der Messe drückt diese mit folgenden Worten aus:
In der Himmelfahrt Deines Sohnes, hast Du den Menschen erhöht. Schenke uns das feste Vertrauen, dass auch wir zu der Herrlichkeit gerufen sind, in die Christus uns vorausgegangen ist.
Diese Welt, die vergeht, dieser Alltag, der manchmal so zermürbend sein kann – das ist nicht alles.
All das Leid, die Sorgen, die Trauer und Angst, die einem begegnen – das ist nicht alles.
Es gibt ein Mehr, ein ewiges, herrliches Mehr, das all unsere Vorstellungskraft übersteigt.
Ein Mehr, in dem wir von allem, was uns hier unten einengt und bedrängt, befreit werden, in dem unsere Sehnsucht nach glücklichem Leben gestillt wird.
Ein Mehr, in dem wir endlich die sein können, die wir in Wahrheit sind.
Deshalb ist die christliche Religion eben nicht "Opium für das Volk". Wir Christen müssen nicht mit Rauschmitteln in eine andere Welt fliehen. Wir Christen sind nüchterne, realistische Menschen, die ihrer Hoffnung auf eine erlöste Welt in dieser unerlösten Welt Ausdruck verleihen, in Taten, Worten und Gebeten.
„Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“
Die Engel treiben die Jünger an, nicht wie Salzsäulen stehen zu bleiben, sondern sich aufzumachen.
Sich aufzumachen in die Welt, in der sie leben. In der auch Jesus gelebt hat.
Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen.
Damit alle diese Welt sehen, wie sie in Wirklichkeit ist: kostbar aber endlich.
Damit allen die neue, wunderbare Perspektive eröffnet wird: es gibt ein ewiges Leben, das unsere Sehnsucht stillt.
Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen.
Das ist der Auftrag der Jünger in dieser Welt. Unser Auftrag als Christen.
In uns will Christus weiterleben. Unsere Münder, unsere Hände sollen seine Botschaft weiterführen. Jeder, jede von uns ist dazu berufen, ein anderer Christus, ja Christus selbst zu sein.
Wenn wir so mit Christus vereint sind, uns jetzt und hier bemühen, sein Leben weiterzuleben, werden wir auch sein Leben im Himmel in der Herrlichkeit des Vaters erleben.
Christi Himmelfahrt lässt uns so die Welt mit neuen Augen sehen: Als den Ort, wo wir das Leben Jesu weiterführen sollen.
Und als den Weg, der uns zur wahren Freude führt.
Als Christ in dieser Welt zu leben, lohnt sich.
Predigt zu Christi Himmelfahrt
Liebe Schwestern und Brüder,
Kaplan Joachim Maier
Sonntag, 9. Mai 2010
Sonntags-Evangelium nach Johannes- u. Kommentar 09.05.10


Sonntag, 2. Mai 2010
Sonntags-Evangelium nach Johannes-u.Kommentar 02.05.10
Als Judas hinausgegangen war, sagte Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen. Meine Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe, sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.
Als der Herr verkündete: „Wahrhaftig, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten.“, da zeigte Er, dass Er das Gewissen desjenigen durchdrang, der Ihn verraten sollte. Er beschämte den Treulosen nicht durch strengen und öffentlichen Tadel, sondern versuchte, ihn durch eine zarte und verborgene Zurechtweisung zu erreichen: So hätte das Bedauern den besser wiederaufrichten können, den keine Verachtung demütigen konnte.
Warum, unglücklicher Judas, ergreifst du nicht eine solche Güte? Siehe doch, dass der Herr bereit ist, deinen Entschluss zu verzeihen. Dass Christus dich nicht verrät, nur an dich selber. Weder dein Name noch deine Person wird offengelegt, denn durch dieses Wort der Wahrheit und des Erbarmens wird einzig das Geheimnis deines Herzens berührt. Weder die Ehre deines Aposteltitels noch die Teilhabe an den Geheimnissen wird dir verweigert. Werde wieder du selbst, gib deine Verrücktheit auf und bereue. Die Milde lädt dich ein, das Heil bemüht sich um dich, das Leben ruft dich zum Leben. Siehe doch: Deine Gefährten, die rein und ohne Sünde sind, erschaudern bei der Nennung des Verbrechens. Und da der Urheber einer solchen Treulosigkeit nicht enthüllt wird, fürchtet jeder für sich. Sie sind eingetaucht in Traurigkeit, nicht weil ihr Gewissen sie anklagt, sondern weil die menschliche Unbeständigkeit sie beunruhigt. Sie fürchten, dass weniger wahr ist, was sie von sich selbst wissen, sondern was die Wahrheit selbst vorhersieht. Und du, inmitten der Ängste dieser Heiligen, du missbrauchst die Geduld des Herrn, du wähnst dich durch deine Kühnheit gedeckt...
Als Er sah, dass jeder Gedanke des Judas auf sein erbärmliches Projekt gerichtet blieb, sagt der Herr zu ihm: „Tue, was du tun willst, aber tue es schnell.“ Indem Er so spricht, befiehlt Er nicht, sondern läßt geschehen; Er zittert nicht, sondern ist bereit. Er, der die Macht hat über die Zeiten, zeigt, dass Er den Verräter nicht zurückhalten will und Sich so vollkommen in den Willen Seines Vaters ergibt zur Erlösung der Welt, dass Er das Verbrechen weder herausfordert, noch sich davor fürchtet, das ihm seinen Widersacher zugedacht haben.