Sonntag, 10. Oktober 2010

Sonntags-Evangelium nach Lukas-u.Kommentar 10.10.10


Evangelium nach Lukas 17,11-19.


Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, daß er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien. Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen. 


Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel 



Kommentar des heutigen Evangeliums 

Hl. Bruno von Segni (um 1045 – 1123), Bischof 
Kommentar zum Evangelium nach Lukas, 2,40; PL 165,426-428 

Der Glaube macht rein


     Wofür stehen die zehn Leprakranken? Doch für die Gesamtheit der Sünder! Als Christus, unser Herr, kam, litten alle Menschen am Aussatz der Seele, auch wenn nicht alle vom Aussatz des Leibes befallen waren... Die Lepra der Seele ist weitaus schlimmer als die Lepra des Leibes.

     Wie aber ging es weiter? „Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!“ Die Männer hielten Abstand, denn wegen ihres Zustandes wagten sie nicht näherzutreten. So ist es auch mit uns: solange wir in unseren Sünden verharren, halten wir Abstand. Um wieder gesund zu werden und von der Lepra unserer Sünden zu genesen, wollen wir also mit lauter Stimme inständig bitten: „Jesus, Meister, hab Erbarmen mir uns!“ Freilich darf die Bitte nicht aus unserem Mund kommen; sie muss aus unserem Herzen kommen, denn das Herz spricht mit lauterer Stimme. Das Gebet des Herzens dringt bis in den Himmel, es steigt hoch bis zum Thron Gottes.





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