Donnerstag, 23. Juni 2011

Fronleichnam-Evangelium-u.Kommentar 23.06.11


Evangelium nach Johannes 6,51-58.

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot ißt, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.
Da stritten sich die Juden und sagten: W
ie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?

Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht eßt und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.
Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag.
Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, u
nd mein Blut ist wirklich ein Trank.

Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.
Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich ißt, durch mich leben.
Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgeko
mmen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot ißt, wird leben in Ewigkeit.


Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel 





Kommentar zum heutigen Evangelium 

Hl. Theresia von Avila (1515-1582), Karmelitin, Kirchenlehrerin 
Die Seelen-Burg, 4. Wohnung, Kap. 3 

Die Seelen-Burg, 4. Wohnung, Kap. 3

Wenn Gott uns die Gnade schenkt, dann hilft sie uns in hervorragender Weise dabei, ihn in unserem Inneren zu suchen. Und tatsächlich findet man ihn besser und gewinnbringender in sich selbst, als in den geschaffenen Dingen. Dort nämlich hat Augustinus ihn gefunden, wie er uns erzählt, nachdem er ihn an vielen anderen Orten gesucht hatte. Doch glaubt nicht etwa, dass ihr ihn findet aufgrund einfacher Überlegungen, indem ihr glaubt, er sei in euch, oder unter Zuhilfenahme der Einbildungskraft, mit der ihr euch vorstellt, er sei in euch. Diese Methode ist gut, es ist eine hervorragende Methode der Meditation und sie gründet sich auf die Wahrheit, denn Gott ist wirklich in uns. Doch so zu handeln steht nicht in der Macht eines jeden von uns – wohlgemerkt: immer nur mit Gottes Hilfe! Ich spreche von etwas Anderem: Manchmal hat man nicht einmal begonnen, an Gott zu denken, und man befindet sich in unserer „Seelen-Burg“, ohne zu wissen, wie man in sie eingetreten ist...
Diese übernatürliche Betrachtung findet nicht statt, wenn wir es wünschen, sondern nur, wenn es Gott gefällt, sie uns zu geben. Ich bin überzeugt davon, dass der Herr dieses Geschenk, wenn er es gewährt, den Menschen zugesteht, die den Dingen dieser Welt entsagt haben..., zumindest in ihrem Wollen. Diese Menschen beruft Gott in einer hervorragenden Weise zu einem innerlichen Leben. Wenn sie es verstehen, auf sein Bitten zu antworten, wird er sich nicht darauf beschränken, ihnen diese Gnade zu schenken, sobald er beginnt, sie [den geistlichen Weg] aufsteigen zu lassen.
Sie sollen den Herrn sehr loben, denn es ist nur zu gerechtfertigt, diese Gnade anzuerkennen, und ihre Anerkennung macht sie nur umso aufnahmebereiter. Denn diese Betrachtung ist eine innere Haltung, die auf Gott hören lässt: Die Seele soll es deshalb vermeiden umherzuschweifen, um ihre Aufmerksamkeit auf das zu richten, was der Herr in ihr wirkt... Nach allem, was mir scheinen will, tut der bei diesem geistlichen Werk am meisten, der weniger überlegen und handeln will. Unsere Aufgabe ist es deshalb, uns wie sehr bedürftige Arme in der Gegenwart eines Königs aufzuhalten, der reich und mächtig ist. Sie erheben ihre Stimme, um zu bitten, dann senken sie die Augen und warten demütig. Wenn es uns scheinen will, dass Gott im Geheimen uns zu verstehen gibt, dass er uns hört, dann tun wir gut daran zu schweigen, wo er uns doch gestattet hat, sich ihm zu nähern. 


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