Sonntag, 19. Juni 2011

Sonntags-Evangelium nach Johannes- u. Kommentar 19.06.11



Evangelium nach Johannes 3,16-18.


Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.
Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des 
einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.

Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel 




Kommentar zum heutigen Evangelium  

Hl. Athanasius (295-373), Bischof von Alexandrien, Kirchenlehrer 
Briefe an Serapion, Nr. 1, 19; PG 26, 373 

„Jeder, der an ihn glaubt... hat in ihm das ewige Leben“

Ihr unvernünftigen Menschen..., warum hört ihr nicht auf, zudringliche Fragen zur Dreifaltigkeit zu stellen? Und warum begnügt ihr euch nicht mit dem Glauben an ihre Existenz? Ihr könnt es doch mit dem Apostel halten, der schreibt: „Ihr müsst an Gott glauben und daran, dass er sicherlich die belohnen wird, die ihn suchen“... Keiner soll sich überflüssige Fragen stellen, sondern sich damit begnügen zu erfahren, was in den Schriften enthalten ist...

Die  Schrift sagt, dass der Vater Quelle und Licht ist: „Sie haben mich, den Quell der Weisheit, verlassen“; „Du hast den Quell der Weisheit verlassen“, und Johannes sagt: „Gott ist Licht“. Der Sohn nun wird in Beziehung zur Quelle „Fluss“ genannt, denn „der Bach Gottes ist reichlich gefüllt“. In Beziehung zum Licht wird er Abglanz genannt; denn nach Paulus ist „er der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens“. Der Vater ist also Licht, der Sohn dessen Abglanz..., und im Sohn werden wir durch den Geist erleuchtet: „Möge euch Gott“, so sagt Paulus, „den Geist der Weisheit und Offenbarung geben, damit ihr ihn erkennt; möge er die Augen eures Herzens erleuchten“. Wenn wir aber erleuchtet sind, erleuchtet er uns in sich, denn die Schrift sagt: „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt“. Und da der Vater Quelle und der Sohn Fluss genannt wird, heißt es, dass wir den Geist trinken: „Alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. Mit dem Heiligen Geist getränkt, trinken wir aber Christus, denn „sie tranken aus dem lebenspendenden Felsen, der mit ihnen zog, und dieser Felsen war Christus“... 

Der Vater war also „der eine, weise Gott“, der Sohn seine Weisheit, denn „Christus ist Gottes Kraft und Gottes Weisheit“. Indem wir den Geist der Weisheit empfangen, besitzen wir den Sohn und erwerben in ihm die Weisheit... Der Sohn ist das Leben, er hat ja gesagt: „Ich bin das Leben“; aber es steht geschrieben, dass wir durch den Geist lebendig gemacht werden, denn Paulus schreibt: „Derjenige, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, wird auch euren sterblichen Leib lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt“. Wenn wir aber durch den Geist lebendig gemacht sind, dann ist Christus unser Leben...: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“. 

Wenn in der Heiligen Dreifaltigkeit eine derartige Vielfalt an Beziehung und zugleich Einheit besteht: wer könnte dann den Sohn vom Vater, oder den Geist des Sohnes vom Geist des Vaters trennen?... Das Geheimnis Gott teilt sich unserem Geist nicht durch beweisführende Reden mit, sondern durch den Glauben und das respektvolle Gebet. 

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