Sonntag, 29. November 2009

Von der Rückkehr Christi


Die Wiederkunft Jesu Christi ist gewiss


Wieder werden wir am Ende des Kirchenjahres mit der Rückkehr Jesu und dem Ende der Welt konfrontiert. Dabei ist es nicht einfach, die Worte Jesu richtig zu verstehen. Leicht kann man in eine apokalyptische Angst oder in verhängnisvolle Belanglosigkeit fallen. Denn Nöte aller Art haben die Menschen in allen Jahrhunderten erlebt, ohne dass deswegen das Ende der Welt gekommen wäre. Das hinauszögern des Endes der Welt hat auf der anderen Seite dazu geführt, dass viele meinen, es komme überhaupt nicht und die deshalb so leben, als ob nie eine Rechenschaft abzulegen sei.

   Das richtige Verhalten
   Angesichts der Rückkehr des Herrn, welches ist denn die richtige Haltung? Die richtige Haltung ist weder Angstmacherei noch Gleichgültigkeit, sondern das, was Jesus abschliessend sagt: " Seht euch also vor und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist " / Mk 13,33.
Die Wachsamkeit im Guten, in der Liebe, die Wachsamkeit dafür, in einer persönlichen Beziehung mit dem Herrn Jesu zu bleiben, ohne vom Bösen, von der Sünde, von der Verführung dieser Welt vom richtigen Weg abgedrängt zu werden, ist das Wichtigste. Es ist eine Wachsamkeit um das Seelenheil, das durch so viele Verführungen der Welt gefährdet ist. Denn das Ende der Welt sollte die "selige Erfüllung unserer Hoffnung" werden, wie Paulus im Titusbrief schreibt / Tit 2,13; das ist es aber nur dann, wenn die Hoffnung, der Glaube und die Liebe lebendig und wach sind.

   Diese Generation
   Im Evangelium sagt Jesus: " Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft" / Mk 13,30. Hat er sich dabei geirrt? Nein, er hat sich nicht geirrt, denn diese Generation ist tatsächlich noch nicht vergangen, da es sich um die Menschheitsgeneration handelt. Schon oft haben die Menschen den Weltuntergang angekündigt, oder ihn nach einschneidenden Ereignissen als gekommen angesehen. Für die Zeitgenossen Jesu ging eine Epoche mit der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. auf tragische Weise zu Ende. Als Rom im Jahr 410 von den  Vandalen geplündert wurde, dachten viele der damaligen Zeit, dass nun das Ende der Welt gekommen sei. Doch war es nur das Ende jener Welt, die von Rom und seinem Imperium geschaffen war. Das letzte Mal sprach man oft vom Ende der Welt, als am 11. September 2001 nach einem Terroranschlag in New York die Zwillingstürme zusammenbrachen. Aber auch da ist die Welt nicht untergegangen, wenngleich sich im Anschluss daran vieles verändert hat.

   Das Gericht
   Die Rückkehr Jesu ist gewiss, allerdings weiss nur Gott allein, wann sie sein wird. Wenn der Herr kommt, "wird man den Menschensohn mit grosser Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen" / Vv.26-27.  Und dann folgt das Gericht: Gut und Böse werden voneinander geschieden, wie die Schafe von den Böcken / Mt 25,31 ff. Glücklich die Schafe, die in die Herrlichkeit Gottes eingehen dürfen, wehe den Böcken, die abgeführt werden in das ewige Feuer!
   
   Was wir tun können
   Was können wir tun, um am Ende zu den Schafen und nicht zu den Böcken gezählt zu werden? Ich wiederhole es gerne: wachsam bleiben! Das ist der Grund, dass Jesus uns diese Dinge erzählt, und dass die Kirche sie auch heute noch regelmässig in der Kirche verkündet. Wer wach bleibt, braucht sich nicht zu fürchten, wer eingeschlafen ist, soll schnell wieder aufwachen. Zur Wachsamkeit gehört es auch, dass wir den schleichenden Werte-Zerfall in unserer Gesellschaft mit wachem Geist entgegentreten und mutig für die christlichen Werte. die Jesus uns gelehrt hat, eintreten. Denn Jesus hat uns gelehrt, dass wir nicht nur für uns selbst Verantwortung tragen, sondern im Sinne der Nächstenliebe auch für alle unsere Brüder und Schwestern. Daher ist das wache Verfolgen der Entwicklung unserer Gesellschaft und das mutige Hinweisen auf Missstände ein Zeichen echter Nächstenliebe, auch wenn viele solche Liebe nicht annehmen wollen und unseren Einsatz bekämpfen. Dafür bleiben wir wach, was Gott uns anrechnen wird zu unserem Heil.
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von Thomas Rellstab, Pfarrer
   

Sonntags-Evangelium-u. Kommentar 1.Advent 29.11.09

Evangelium nach Lukas 21,25-28.34-36.

Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. Nehmt euch in acht, daß Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und daß jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, (so) wie (man in) eine Falle (gerät); denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt. 


Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel 



Kommentar des heutigen Evangeliums 

Sel. Jan van Ruusbroec (1293 – 1381), Chorherr 
Die geistliche Hochzeit, 1 

„Dann wird man den Menschensohn kommen sehen“


„Seht, der Bräutigam kommt!“ (Mt 25,6). Christus, unser Bräutigam, spricht diese Worte. Im Lateinischen steht das Wort „venit“ für zwei Zeiten des Verbs: Für die Vergangenheit und die Gegenwart, was hingegen auch nicht die Zukunft ausschließen will. Deshalb werden wir bei unserem Bräutigam Jesus Christus drei Arten der Ankunft betrachten.
Bei der ersten Ankunft wurde er Mensch um des Menschen willen, aus Liebe. Die zweite Ankunft findet täglich statt, oft und bei vielen Gelegenheiten, in jedem Herzen, das liebt. Sie wird begleitet von neuen Gnaden und neuen Gnadengeschenken, wie es ein jeder fassen kann. Als dritte Ankunft spricht man von derjenigen am Tage des Gerichts oder zur Stunde des Todes...
Der Beweggrund, warum Gott die Engel und die Menschen erschaffen hat, ist seine unermessliche Güte und seine Hoheit, da er sie erschaffen wollte, damit die Seligkeit und der Reichtum, der er selbst ist, den mit Verstand begabten Geschöpfen offenbart würde und damit sie es auskosten können und sich an ihm erfreuen können in Ewigkeit.
Der Beweggrund, warum Gott Mensch wurde, ist seine unerreichbare Liebe und die Not der Menschen. Denn sie waren verwundet durch den Sündenfall und unfähig, sich selbst zu heilen. Doch der Beweggrund, warum Christus alle seine Werke getan hat auf Erden, und nicht nur aufgrund seiner Göttlichkeit, sondern auch als Mensch, ist ein vierfacher: Und zwar seine göttliche Liebe, die maßlos ist; die geschaffene Liebe oder auch „caritas“, die er in seiner Seele trug dank der Vereinigung mit dem ewigen Wort und dank des vollkommenen Geschenkes, das ihm sein Vater gemacht hatte; die große Not, in der sich die menschliche Natur befand; schließlich die Ehre seines Vaters. Das also sind die Motive der Ankunft Christi, unseres Bräutigams, und aller seiner Werke.


Samstag, 28. November 2009

Der Advent ist da ...

Das sprechendste Symbol der Adventszeit ist das Licht, 

das im Finstern scheint.


Das Licht der Kerzen auf dem Adventskranz: es ist ein lebendiges, warmes Licht, kein kaltes Neonlicht.
Langsam zunehmend von der ersten bis zur vierten Woche des Advents scheint der Adventskranz immer heller, bis sein Licht schließlich einmündet in das Lichtermeer des Christbaumes. Auch die 
Roratemessen im Advent haben ihren ganz eigenen Zauber. Die Kirche am frühen Morgen oder am Abend ganz dunkel, nur erleuchtet vom Schein der Kerzen, die vor jedem brennen – das lässt niemanden unberührt. Da versteht jeder mit dem Herzen unmittelbar, um was es geht: Die Welt ist dunkel und kalt, aber es ist uns ein Licht geschenkt, das uns erleuchtet und wärmt.
„Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt“, so werden wir es im Evangelium an Weihnachten hören – es ist der Anfang des Johannesevangeliums (
Joh 1,9). „Das  wahre Licht“, heißt es. Denn es gibt auch viel trügerisches Licht, Irrlichter, die uns verwirren, auf falsche Wege locken, Blendwerk und falschen Feuerzauber. Und es gibt das kalte, gnadenlose Licht der technisierten Computerwelt, in der die Seele des Menschen verkümmert.
Das „wahre Licht“ ist der, der von sich sagt: „ Ich bin das Licht der Welt, wer zu mir kommt, wird nicht im Finstern tappen, sondern das Licht des Lebens haben“ (
Joh 8,2). Wir brauchen das Licht des Lebens. Wir brauchen den, der unsere Finsternis erleuchtet. Denn die Welt ist finster. Trotz allem Neonlicht und aller Leuchtreklame. Das sehen wir doch jeden Abend in den Nachrichten – oder lesen es in der Zeitung. Wie viel Leid, wie viel Böses, wie viele Tragödien. - Und die Menschheit, die technisch hoch entwickelte, globalisierte Welt steht ohnmächtig davor. Es ist eben heute wie zu allen Zeiten: der Mensch kann aus eigener Kraft der Dunkelheit nicht Herr werden.
Übrigens: auch nicht der Dunkelheit im eigenen Herzen. Wir alle, jeder einzelne von uns ganz persönlich ist angewiesen auf das Licht Christi. Denn wie steht es mit uns? Ist es in mir nur hell und klar und freundlich; oder lasten nicht viele schwarze Wolken über meinem Seelenleben: Ängste und Sorgen, die mich gefangen halten. - Und all das Negative in uns: Ärger, Verbitterung, Zorn, Antipathien, das verfinstert unser Gemüt - und auch unsere Miene…

In der Bergpredigt sagt Jesus: „Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein“ (Mt 6,22). Was der Mensch im Auge hat, das prägt ihn. Wenn wir das Licht im Auge haben, wenn wir zum Licht schauen, wird es hell in uns. Wenn wir uns wegdrehen vom Licht, in uns verschließen, dann wird es langsam aber sicher immer finsterer werden.
Darum: „Richtet euch auf und erhebt euer Haupt!“ (
Lk 21,28) Das ist die Botschaft des Advents. - Richte dich auf, Mensch, aus deiner Verkrümmung in dich selbst, aus all den Geschäften und Sorgen des Alltags. Schau auf zum Herrn, deinem Gott, stell dich ganz in sein Licht, und nimm das Licht des Lebens in vollen Zügen auf. Damit es endlich wieder hell und warm wird in dir – in deinem Seelenleben und im Miteinander mit den Anderen. Damit du wieder etwas ausstrahlst, damit du selbst deinen Mitmenschen Licht auf dem Weg bist.

Dazu, liebe Gemeinde, wollen wir die vor uns liegenden Wochen des Advents nutzen. Sie sind in jedem Jahr eine besondere Chance, innehalten und uns neu auszurichten auf das Licht. Begehen wir die Adventszeit bewusst, daheim in der Familie und hier in der Kirche. Eines muss uns klar sein: Die Welt erlaubt uns keinen sinnvollen Advent. Die Welt will, dass der Rubel rollt und wir alle brave Konsumenten sind. Und dazu sollen wir mit unsäglichem Weihnachtskitsch weichgekocht werden… Wer dem etwas entgegenhalten will, wer einen alternativen Advent sucht, der muss sich an die Kirche halten, der muss die Liturgie des Advents mitfeiern an den Sonntagen und auch einmal am Werktag. Dann gewinnt der Advent wieder etwas von seiner eigentlichen Gestalt und seinem Sinn zurück. Und das färbt dann auch aufs Alltagsleben ab. Wir werden sensibler für das, was gut tut und das, was stört. Und dann werden ein paar Minuten, die ich in die stille Flamme der Kerze schaue, wichtiger sein als vieles andere, was mich ruft.

 Amen.

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Pfr. Dr.Johannes Hold


ADVENT



Morgen ist es wieder soweit, die Kirche feiert den 1. Adventsonntag.
Am Adventkranz entzünden wir die erste Kerze, somit wird die Finsternis der letzten Tage des Novembers unterbrochen - es wird heller.

Jesus möchte, dass es auch in diesem Advent in unseren Herzen und um uns herum heller, freundlicher und friedlicher wird.
Möge diese Adventzeit für uns und für viele Menschen auf dieser Welt eine gute Vorbereitung auf das nahende Weihnachtsfest sein.

Eine gute Adventzeit wünscht
Helga

Einge gesegnete und friedvolle Adventszeit Euch Allen!

 
 
 
 
 
 

Advent!

 

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.

 

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz,
welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

 

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in den Händen sie hält,
weiß um den Segen!

(Matthias Claudius ((1740-1815))

 

Eine friedvolle - Adventszeit,

wünscht Euch

Eure Heidi

 

 

 


Sonntag, 22. November 2009

neuer phishing-versuch nach der kreditkarten-tausch-aktion

bettina schrieb unsa:

Folgende E-Mail hatte ich heute in meinem Postkasten. Angesichts der Rückrufaktionen von Visa- und Mastercard dürften einige auf solche Mails hereinfallen. Bitte nicht!!! Auch dann nicht, wenn Ihr eine dieser Kreditkarten besitzt. Weder Visa- noch Mastercard verschicken solche E-Mails, besonders nicht mit so einer katastrophalen Rechtschreibung und auch nicht so unpersonalisiert:

Hallo Gast Visa Europe,

Ihre Kreditkarte wurde ausgesetzt, weil wir ein Problem festgestellt, auf Ihrem Konto.

Wir haben zu bestimmen,dass jemand Ihre Karte ohne Ihre Erlaubnis verwendet haben. Für Ihren Schutz haben wir Ihre Kreditkarte aufgehangen. Um diese Suspension aufzuheben (hier kommt dann ein Link auf den man klicken soll) und folgen Sie den Staat zur Aktualisierung der Informationen in Ihrer Kreditkarte.

Vermerk: Wenn diese nicht vollständig ist am 22. November 2009, werden wir gezwungen sein, Ihre Karte aussetzen

Wir bedanken uns für Ihre Zusammenarbeit in dieser Angelegenheit.

Dossier nº : PP-1124-075-998

Danke,
Kunden-Support-Service.


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Was kommt nach dem Tod?

Ich möchte euch, liebe Freunde, im Seelenmonat November, der bald zu Ende geht, aber für's ganze Jahr und immer gilt, noch die wahrhaften und aus dem heiligen Geist genährten Worte von Pfr. Dr. Johannes Hold ans
Herz legen ... LG  Liliane




Liebe Gläubige, 
Sie kennen die IWZ, "Illustrierte Wochenzeitung", die Fernsehprogrammbeilage zur Tageszeitung. In dieser IWZ gibt es in jeder Ausgabe eine
"Miniumfrage". Vor einiger Zeit lautete das Thema, nach dem gefragt wurde: "Was kommt nach dem Tod?" 9 Personen wurden dazu befragt. Einige der Antworten moechte ich Ihnen gern vorlesen:

Kaufmann: "Wenn der Sargdeckel zugeht, ist es aus, mausetot und fertig. Alles andere ist Quatsch." 
Schülerin: "Ich habe mich noch nie damit beschäftigt, was da nach meinem Tod noch alles auf mich zukommen sollte." 
Student: "Wenn ich sterbe, bin ich als Person völlig weg von der Platte. Vielleicht werden meine innersten Werte und Ideen irgendwie und irgendwann in einer anderen Person auftauchen. Doch das hat mit meiner Person nichts zu tun." 
Bankangestellte: "Ich habe schon von vielen Seiten über Seelenwanderung gehört und will mich einmal gründlich damit beschäftigen." 
Schauspielschüler: "Durch eine Hypnose habe ich erfahren, daß ich bereits dreimal vor meinem jetzigen Leben existiert habe."

Traurig ist:

=> Von keinem einzigen der 9 Befragten war die Antwort des christlichen Glaubens zu hören, die wir in jedem Credo bekennen:

"Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das Ewige Leben."

Ein Symptom dafür, wie weit die Entchristlichung unserer Gesellschaft fortgeschritten ist.

Nun muß man unterscheiden zwischen dem, was ein Mensch nach außen hin ohne langes Nachdenken sagt, und dem, was er im tiefsten Inneren fühlt.

Thomas von Aquin sagt, die Sehnsucht nach dem Ewigen Leben sei dem Menschen angeboren. Irgend etwas im Menschen kann sich mit dem Tod nicht abfinden - damit, daß alles, was dem Menschen wichtig war, was er gedacht, getan, geliebt hat: daß das plötzlich ins Nichts zerfallen soll. Denn dann wäre alles umsonst und sinnlos. So gibt es in jedem Menschen eine geheime Auflehnung gegen den Tod und den Hunger nach dem Ewigen Leben - nur daß viele, allzuviele heute dieses Gefühl verdrängen oder auch: es betäuben, durch Arbeit und Freizeitspaß, durch pausenlose Aktivität sich davon abzulenken versuchen.

=> Die ganze riesenhafte Konsum- und Freizeitkultur der Moderne - kann einem vorkommen wie ein gigantisches Ablenkungsmaneuver, durch das die Menschen abgehalten werden, von den existentiellen Fragen und sich im Oberflächlichen verlieren.

Diese Taktik kannten schon die alten Römer: Sie nannten es "panem et circenses" - "Brot und Spiele", nach dem Motto: Gib dem Volk genügend Geld und Spaß, dann wird schon nicht zum Nachdenken kommen.

Dazu kommt noch ein weiteres Problem: Wenn einer sich der Frage nach dem Sinn des Lebens und des Todes stellt, dann sieht er sich heute mit einem Wirrwarr von Antworten konfrontiert, einer Fülle von Möglichkeiten. Unsere Welt gleicht auch im Geistigen einem Supermarkt, und allzu viele greifen sich wahllos mindere Ware heraus. Und wenn eine Shirley McLaine behauptet, schon einmal auf Erden als Indianerhäuptling gelebt zu haben, dann übernehmen viele begeistert die Vorstellung von einer sogenannten Reinkarnation, d.h. also: wiederholter Erdenleben.

Nur, daß sie den Gedanken nicht zu Ende denken, der bedeutet: Dieses bruchstückhafte, unbefriedigende Leben wird sich immer wieder wiederholen. Du mußt immer wieder von vorne anfangen, Du kommst hier nie heraus - DAS soll tröstlich sein? Das ist eine Horrorvision.

Als Christen wird uns gesagt: Haltet euch an das, was Jesus Christus sagt: Er ist die Wahrheit: Er ist vom Vater gesandt worden, um Licht ins Dunkel unserer Fragen zu bringen und uns den Weg zum ewigen Leben zu zeigen. Und so sagt er uns auf die Frage: Was kommt nach dem Tode? im heutigen Evangelium ein Dreifaches, das ich jetzt nur in aller Kürze skizzieren will:

1. "Gott ist kein Gott von Toten, sondern von Lebenden. Für ihn sind alle lebendig."

=> Es gibt im Grunde gar keine Toten! Die ihr für tot haltet, sond in Wirklichkeit lebendig. Sie leben bei Gott. Es gibt nicht nur das Leben in dieser Welt, es gibt auch ein anderes Leben in der Welt Gottes, im Reich Gottes. Da leben Abraham, Issak und Jakob in Ewigkeit. und alle anderen, die durch die Auferstehung zu Söhnen Gottes geworden sind. (Gerade das leugneten die Sadduzäer: für sie gab es keine unsichtbare Welt, sondern nur das Sichtbare. Sie waren in heutiger Begrifflichkeit Materialisten.)

2. Das ewige Leben ist nicht einfach eine unendliche Verlängerung des irdischen Lebens, sondern es wird ganz anders sein als hier: "Man wird dort nicht mehr heiraten, sondern den Engeln gleich sein." Unser Leben wird sich verwandeln, und das muß ja auch so sein: denn so, wie wir jetzt sind und leben, könnten wir es nicht in Ewigkeit aushalten. Darum brauchen wir auch keine Angst zu haben, daß es uns im Himmel langweilig werden könnte! Es gilt hier vielmehr das Wort des Paulus: "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen je in den Sinn gekommen ist: das hat Gott denen Großes bereitet, die ihn lieben."

3. Ein letzter Aspekt: Christus spricht von "denjenigen, die Gott für würdig hält an jener Welt". Es gibt Voraussetzungen für das Leben in der himmlischen Welt. Wir müssen für das Reich Gottes geeignet sein, reif sein. Man muß ein "hochzeitliches Gewand" haben, um am himmlischen Hochzeitsmahl teilnehmen zu können. Das ist die ernste Seite der christlichen Hoffnung. Christentum ist keine billige Vertröstungsbotschaft, im Gegenteil: Der Christ nimmt sein irdisches Leben sehr ernst. Er weiß um seine Verantwortung. Er weiß, daß er den richtigen Weg wählen und gehen muß, um am großen Ziel anzukommen. Er weiß, daß es einmal eine Bestandsaufnahme geben wird - die Bibel sagt: ein "Gericht", bei der das Buch unseres Lebens aufgeschlagen wird und dann zeigt sich, wer wir in Wahrheit sind.

Wir dürfen allerdings hoffen, daß dann bei diesem Gericht Gnade vor Recht ergeht, daß wir dann einen barmherzigen Richter haben in Jesus Christus - der uns nicht aufgrund unserer Verdienste, sondern aus Liebe aufnimmt in sein ewiges Reich. Amen.

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Zum Christkönigsfes: Die entscheidende Alternative

DIE ENTSCHEIDENDE ALTERNATIVE:
JA ODER NEIN ZU CHRISTUS



Der letzte Sonntag im Kirchenjahr, der Christkönigssonntag, stellt uns das Kreuz auf Golgota vor Augen: In der Mitte Christus, links und rechts von ihm die beiden Schächer. So stirbt der König der Welt: zwischen zwei Verbrechern. Er stirbt nicht zwischen einem Räuber und einem ehrenhaften Bürger, sondern zwischen zwei Räubern.

Das hat nun auch eine symbolische Bedeutung. Die beiden Schächer stehen nicht nur für sich - sondern sie repräsentieren die gesamte Menschheitsfamilie - sie stehen für die gesamte verlorene und in Sünde und Tod gefangene Menschheit. Der Theologe Heinrich Spaemann schreibt:

"Diese beiden Räuber sind wir. Was in ihnen an den Galgen genagelt ist, steckt im Kern jedes Egoisten, verdeckt meist nur durch Zivilisation und Konvention und durch Selbsttäuschung oder auch durch Feigheit. Alle Spielarten des Egoismus sind Raub an der Liebe, Raub an Gott und am Mitmenschen. Nicht erst, wenn ich einem anderen wegnehme, was ihm gehört, sondern schon, wenn ich schlechthin festhalte, für mich behalte, was ich mit ihm teilen sollte - etwas wenn ich es mir mit dem Rücken gegen den armen Lazarus vor der Tür gut schmecken lasse, begehe ich Raub, verrate ich die Liebe. Von den meisten Zeitgenossen unterscheiden sich die beiden Schächer nur dadurch, daß sie die Grausamkeit der Welt an ihrem eigenen Leib durchzuleiden haben."

Wir sagen: Christus ist für die Sünder gestorben. Und am Kreuz von Golgota zeigt sich das nun ganz konkret und plastisch, für wen er gestorben ist und sein Blut vergossen hat: für die Glieder einer sündigen und dem Tod geweihten Menschheit. - Nun gibt es allerdings einen bedeutsamen Unterschied zwischen dem Sünder zur Rechten und zur Linken des Herrn.

Für den einen geht es - trotz seiner Schuld - am Ende gut aus, für den anderen nicht. Der Schächer zur Rechten Jesu darf eines der schönsten und tröstlichsten Worte des gesamten Evangeliums hören:

"Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein."

Beide Schächer sind aufgrund ihrer Taten zum Tod verurteilt: "Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten - wir haben diese Strafe verdient", gibt der eine zu. Und doch wird dann gerade dieser von Christus begnadigt - es wird ihm ewiges Leben, paradiesisches Leben versprochen - warum?

Weil er sich - sozusagen noch in letzter Minute - zu Jesus bekehrt hat - weil er sich bitten, um Erbarmen flehend Jesus zugewandt hat. Und das allein unterscheidet ihn von dem Verurteilten auf der anderen Seite, dem linken Schächer. Dieser bleibt auch noch in der Stunde des Todes bei seinem Nein zu Gott, er verhärtet sich darin, er kehrt sich bewußt von Christus ab, will von ihm nichts wissen.

Hier ist uns die alles entscheidende Alternative vor Augen gestellt: Ja zu Gott oder Nein zu Gott, Hinwendung zu Christus oder Abkehr von ihm. Davon hängt alles ab. Aufgrund unserer Verdienste hätte keiner von uns das Paradies verdient. "Keiner der lebt, ist gerecht vor Gott", heißt es wiederholt in der Bibel. Wer sich aber an Christus hält, ja: an Christus hängt - der darf hoffen, mithinaufgezogen zu werden ins Reich Gottes - trotz allem Versagen.

Allerdings sollte man diesen Akt nicht bis auf das letzte Stündlein verschieben, sondern bei Zeiten einüben. Es kommt darauf an, daß wir hier und jetzt schon unserem Leben die richtige Richtung geben, damit wir dann auch am Ende bei Gott ankommen.

Damals auf Golgota war nur eine kleine Schar von Getreuen unter dem Kreuz versammelt: Maria und die anderen Frauen, die Jesus nachgefolgt waren und der Lieblingsjünger Johannes. Die anderen Jünger waren davongelaufen und hatten den Herrn in seiner schwersten Stunde alleingelassen.
Der Christkönigssonntag fordert uns auf, treu zu Christus zu stehen und uns als Gemeinschaft unter seinem Kreuz zu versammeln. Und genau das geschieht in der Eucharistie. In jeder Heiligen Messe wird das Opfer des Herrn unter uns gegenwärtig, treten wir unter sein Kreuz. Darum ist die Eucharistie die Mitte unseres Glaubens.
Möge der Herr uns hier die Gnaden schenken, die wir brauchen, um zu bestehen in Zeit und Ewigkeit. 

Amen.

Predigt zum Christkönigsfest von

Pfarrer Dr. Johannes Holdt, Schömberg



Evangelium zum Christkönigsfest- u. Kommentar 22.11.09


Sonntag, 22 November 2009

Christkönig



Hochfest Christkönig  

Das Wort vom „Königtum Christi“ spricht für den heutigen Menschen nur ungenügend die gemeinte Wirklichkeit aus. Gemeint ist der absolute Vorrang Christi, des ewigen Sohnes, in der ganzen Schöpfung. Alles wurde durch ihn geschaffen, er ist die Kraft, die in allem wirkt, das Herz und die Mitte der geschaffenen Wirklichkeit. Für den Menschen ist dieses Königtum Christi nicht eine Art Naturgesetz; es ist vielmehr, durch die Menschwerdung, das Sterben und die Auferstehung Jesu hindurch, die Offenbarung des Königtums Gottes, seiner rettenden und fordernden Hinwendung zum Menschen und seiner Welt.
Wie eine Rangordnung der Werte, so gibt es eine Rangordnung der Wahrheiten: von der unfruchtbaren Wahrheit des Geschwätzes bis zur bewegenden, umstürzenden Wahrheit der großen Rede. Und jenseits aller Rangordnungen gibt es die Wahrheit, die mehr ist als die Summe aller Wahrheiten. Sie ist größer als wir, wir können nur an ihr teilhaben, indem wir in sie eintreten; sie ist der Raum der größeren Wirklichkeit, sie macht uns frei. Es ist die Wahrheit Gottes, die Helle seiner Heiligkeit, die Macht seiner Treue. Die Wahrheit ist sichtbar erschienen: das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.
Wir hören „König“ und denken an Macht und Glanz auf der einen, gehorsame Unterwerfung auf der anderen Seite. In dieser Sprache wird auch im Alten Testament das Königtum Gottes dargestellt. Durch Jesus Christus haben wir gelernt, zwischen Bild und gemeinter Wirklichkeit zu unterscheiden. Er ist ein König, der misshandelt und ans Kreuz geschlagen wird, damals und immer. Er ist König nicht trotzdem, sondern gerade durch das Kreuz: durch seine Opferhingabe für die Vielen. Durch ihn haben wir die Versöhnung, die Freiheit, den Frieden.

Evangelium nach Johannes 18,33-37.

Pilatus ging wieder in das Prätorium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt? Pilatus entgegnete: Bin ich denn ein Jude? Dein eigenes Volk und die Hohenpriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan? Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier. Pilatus sagte zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. 


Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel 



Kommentar des heutigen Evangeliums 

Origenes (um 185 – 253), Priester und Theologe 
Über das Gebet, 25 

„Dein Reich komme“ (Mt 6,10)


Das Reich der Sünde ist unvereinbar mit dem Reich Gottes. Wenn wir also wollen, dass Gott über uns herrsche, dann „soll die Sünde nicht in unserem sterblichen Leib herrschen“ (vgl. Röm 6,12). Vielmehr „wollen wir in uns das abtöten, was noch irdisch ist“ (Kol 3,5) und die Früchte des Geistes hervorbringen. So wird der Herr wie in einem geistlichen Paradies in uns umhergehen, als einziger über uns herrschen, zusammen mit Christus. Dieser wird in uns „auf dem Thron sitzen zur Rechten der geistlichen Macht“ (vgl. Mt 26,64), die wir in uns empfangen wollen, bis alle seine Feinde, die in uns sind, „zum Schemel für seine Füße werden“ (Ps 110,1) und alle „Macht, Gewalt und Herrschaft“ (1Kor 15,24) vernichtet hat.
All das kann in einem jeden von uns Wirklichkeit werden, bis „der letzte Feind vernichtet ist, der Tod“ (1Kor 15,26), und Christus in uns spricht: „Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?“ (1Kor 15,55). Schon jetzt also soll sich „dieses Vergängliche“ als heilig und unvergänglich erweisen, was sterblich ist, soll die Unsterblichkeit des Vaters anlegen (vgl. 1Kor 15,53). So wird Gott über uns herrschen und wir werden uns schon jetzt der Glückseligkeit der neuen Geburt und der Auferstehung erfreuen.  




Freitag, 20. November 2009

WUESTE

Es gibt vielerlei Arten von Wüsten.
Es gibt die Wüste der Armut,
die Wüste des Hungers und des Durstes.
Es gibt die Wüste der Verlassenheit,
der Einsamkeit, der zerstörten Liebe.
Es gibt die Wüste des Gottesdunkels,
der Entleerung der Seelen,
die nicht mehr um die Würde
und um den Weg des Menschen wissen.
Die äußeren Wüsten wachsen in der Welt,
weil die inneren Wüsten so groß geworden sind.
Deshalb dienen die Schätze der Erde
nicht mehr dem Aufbau von Gottes Garten,
in dem alle leben können,
sondern dem Ausbau von Mächten der Zerstörung.
Die Kirche als Ganze und die Hirten in ihr
müssen wie Christus sich auf den Weg machen,
um die Menschen aus der Wüste herauszuführen
zu den Orten des Lebens – zur Freundschaft mit dem Sohn Gottes,
der uns Leben schenkt, Leben in Fülle.

Papst Benedikt XVI





Sonntag, 15. November 2009

In der Schule des Heiligen Geistes

IN DER SCHULE DES HEILIGEN GEISTES

von Jacque Philippe

Jacque Philippe ist der Verantwortliche der Priesterbruderschaft der Gemeinschaft der Seligpreisungen. Er ist Priester seit 1985 und hält Exerzitien in Frankreich und anderen Ländern.



Einführung

"O mein Jesus, wie leicht ist es, sich zu heiligen. Man benötigt nur ein wenig guten Willen. Wenn Jesus in einer Seele den Funken guten Willens sieht, eilt er sich ihr hinzugeben- und kann durch nichts aufgehalten werden- weder durch Fehler noch durch Sündenfall-, durch gar nichts. Jesus hat es eilig, einer solchen Seele zu helfen, und wenn die Seele treu zu Gottes Gnade steht, gelangt sie in ganz kurzer Zeit zu höchster Heiligkeit, wie sie ein Geschöpf hier auf Erden erlangen kann. Gott ist sehr freigiebig und versagt seine Gnade niemandem. Er schenkt mehr, als wir erbitten.

Treues Erfüllen der Eingebungen des Heiligen Geistes, das ist der kürzeste Weg."
Dieser schöne Text stammt aus dem Tagebuch von Schwester Faustyna. In seiner Einfachheit und Klarheit vermittelt er eine äusserst wichtige Botschaft an alle, die nach der Heiligkeit streben, die ganz einfach nichts anderes wollen, als so vollständig wie möglich auf die Liebe Gottes Antwort zu geben.
     
Die grosse Frage für diese Seelen- und manchmal sogar ihre Beunruhigung, besteht darin, dass sie wissen möchten, wie sie das erreichen können.
     
Vielleicht gehörst du, lieber Leser, zu denen, die sich um diese Frage niemals sonderlich gekümmert haben. Vielleicht hat dein Herz niemals dieses Verlangen gekannt, Gott so sehr zu lieben, wie es nur irgend möglich ist. Wenn dies zutrifft, dann bitte ich dich, flehe den Heiligen Geist an, dich mit dieser Sehnsucht zu erfüllen, und bitte ihn sogar darum, dich niemals in Ruhe zu lassen! 
Dann wirst du nämlich glücklich sein: "Glückselig sind die, welche hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden" Mt 5,6

Für diejenigen, die auf diese Weise nach der Fülle der Liebe sich sehnen, ist jeder Hinweis, der geeignet ist, den Weg zu erleuchten, und vor allen Dingen, ihn abzukürzen, von grösster Wichtigkeit. Fast niemand ist sich zwar dessen bewusst, aber es ist in meinen Augen ebenso notwendig, den nach Heiligkeit strebenden Seelen zu ermöglichen, sich noch mehr und schneller zu heiligen, als es für Sünder die Bekehrung ist; denn das ist für die Kirche von nicht geringer Nützlichkeit. Die Welt wird ja  durch die Gebete der Heiligen gerettet.
Daher sind wir überzeugt, dass es äusserst wichtig ist, auch wenn nicht alle das verstehen, den Christen von heute das Beste von den Botschaften der Heiligen zu übermitteln, wodurch ihnen geholfen werden kann, so schnell wie möglich zur Vollkommenheit der Liebe zu gelangen.

Die wesentliche Frage auf diesem Weg ist vielleicht die, erkennen zu können, worauf wir unsere Anstrengungen zu konzentrieren haben, und das ist nicht immer klar erkennbar und nicht immer das, was wir uns am Anfang vorgestellt hatten. Schwester Faustyna gibt uns in dieser Passage, wie auch in anderen Texten ihres Tagebuches, einen Hinweis dazu, der die Frucht ihrer Erfahrung ist, und der es verdient, beachtet zu werden:
Der kürzeste Weg ist die Treue gegenüber den Einsprechungen des Heiligen Geistes. Ehe wir also unsere Anstrengungen in den verschiedensten Bereichen unseres Lebens verzetteln, wo sie sich vielleicht als steril oder doch nur wenig fruchtbringend erweisen, schlägt Schwester Faustyna uns vor, sie vor allem auf diesen Punkt zu konzentrieren: Nämlich darauf zu achten, die Eingebungen des Heiligen Geistes zu erkennen, sie aufzunehmen und in die Praxis umzusetzen. Dieser Weg ist bei weitem der "ergiebigste".
Wir werden jetzt erklären, warum das so ist- und sodann zu beschreiben versuchen, was das ganz konkret zu bedeuten hat.

Fortsetzung unter den Comments zu obgenanntem Beitrag ...

Erster Teil
Die Heiligkeit ist das Werk des Heiligen Geistes

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Evangelium nach Markus- u. Kommentar 15.11.09

Evangelium nach Markus 13,24-32.

Aber in jenen Tagen, nach der großen Not, wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wißt ihr, daß der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das geschehen seht, daß das Ende vor der Tür steht. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. 


Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel 



Kommentar des heutigen Evangeliums 

John Henry Card. Newman (1801 – 1890), Priester, Gründer einer Gemeinschaft und Theologe 
„The Invisible World“, PPS, IV,13 

Das Gleichnis vom Feigenbaum


Ein einziges Mal im Jahr, doch immerhin ein Mal, läßt die Welt, die wir sehen, erahnen, welche verborgenen Kräfte in ihr stecken und enthüllt sich selbst gewissermaßen. Dann erscheinen Blätter, die Obstbäume und Blumen erblühen, die Kräuter und das Getreide wachsen. Plötzlich erscheinen eine Kraft und ein pralles Hervorkommen des verborgenen Lebens, das Gott in die dingliche Welt gelegt hat. Und gerade das kann uns ein Gleichnis sein dafür, was die Welt nach dem Gebot Gottes machen kann. Diese Erde... wird sich eines Tages verwandeln zu einer neuen Erde, voller Licht und Herrlichkeit, in der wir die Heiligen und Engel sehen werden. Wer dächte daran, wenn er nicht wüsste von den vorangegangenen Frühlingsmonaten, wer könnte zwei oder drei Monate im Voraus erahnen, dass das Antlitz der Natur, das uns wie tot erscheint, sich so prachtvoll und mannigfaltig würde darbieten können?...
Genauso ist es mit dem ewigen Frühling, den alle Gläubigen erwarten; er wird kommen, obgleich er noch auf sich warten läßt. Erwarten wir ihn also, denn „er kommt sicher und bleibt nicht aus“ (Hebr 10,37). Deshalb sprechen wir täglich: „Dein Reich komme.“ Das will heißen: „Zeige dich, Herr, der du inmitten der Cherubim thronst, zeige dich und erscheine. Offenbare deine Kraft und komme, um uns zu erlösen.“ (vgl. Ps 79,2-3).     

Donnerstag, 12. November 2009

GNADE GOTTES




Wenn die Gnade Gottes über ein Menschenherz hereinbricht, dann wird es stark genug für alles.


Hl. Thomas von Aquin

Mittwoch, 11. November 2009

Patchday: Updates für Windows, Excel und Word


Mit sechs Updates kümmert sich Microsoft um 15 Sicherheitslücken in seinen Programmen. Als besonders löchrig erweist sich Excel, auf das allein acht der Schwachstellen entfallen

Den Patchday im November bestreitet Microsoft wie angekündigt mit sechs Updates, von denen drei kritische Sicherheitslücken in Windows abdichten. Ausschließlich unter Vista und Windows Server 2008 verarbeitet die Webservice on Devices API (WSDAPI), die für den Zugriff auf externe Geräte wie Drucker und Digicams zuständig ist, bestimmte Nachrichten-Header nicht richtig und lässt sich so Code unterschieben. Wer das Update nicht einspielen kann oder will, kann zumindest die TCP-Ports 5357 und 5358 sowie den UDP-Port 3702 blockieren, um Angriffe zu verhindern. Allerdings funktioniert dann die Geräteerkennung nicht mehr.

In allen Windows-Versionen außer Windows 7 und Windows Server 2008 R2 finden sich drei Fehler im Kernel. Allerdings taugen diese nur unter Windows 2000, XP und Windows Server 2003 zum Einschleusen von Code. Unter Vista und Windows Server 2008 kann sie ein Angreifer lediglich nutzen, um sich zusätzliche Rechte zu erschleichen.

Beim dritten Windows-Leck schließlich handelt es sich um ein Problem im Lizenzprotokollierserver, das allerdings nur Windows 2000 betrifft. Ein viertes Leck in Windows steckt im LSASS-Dienst und trägt die Sicherheitseinstufung hoch, da Angreifer keinen Code einschleusen, sondern nur das System per DoS-Angriff lahm legen können.

Die Lecks in Word und Excel tragen zwar ebenfalls nur die Sicherheitseinstufung hoch, doch auch sie lassen sich ausnutzen, um Code einzuschleusen. Nicht nur die beiden Office-Programme selbst sind betroffen, sondern auch Word Viewer und Excel Viewer, so dass der Einsatz der Viewer bei Dateien aus unbekannten Quellen keinen ausreichenden Schutz bietet.

Während in Word nur ein Leck zu finden ist, sind es in Excel gleich acht. Es handelt sich hauptsächlich um Speicherfehler, aber auch Probleme bei der Analyse von Arbeitsblättern und beim Laden von Formeln. (Daniel Dubsky)