Sonntag, 15. November 2009

Evangelium nach Markus- u. Kommentar 15.11.09

Evangelium nach Markus 13,24-32.

Aber in jenen Tagen, nach der großen Not, wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen; die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken kommen sehen. Und er wird die Engel aussenden und die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, vom Ende der Erde bis zum Ende des Himmels. Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wißt ihr, daß der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das geschehen seht, daß das Ende vor der Tür steht. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. 


Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel 



Kommentar des heutigen Evangeliums 

John Henry Card. Newman (1801 – 1890), Priester, Gründer einer Gemeinschaft und Theologe 
„The Invisible World“, PPS, IV,13 

Das Gleichnis vom Feigenbaum


Ein einziges Mal im Jahr, doch immerhin ein Mal, läßt die Welt, die wir sehen, erahnen, welche verborgenen Kräfte in ihr stecken und enthüllt sich selbst gewissermaßen. Dann erscheinen Blätter, die Obstbäume und Blumen erblühen, die Kräuter und das Getreide wachsen. Plötzlich erscheinen eine Kraft und ein pralles Hervorkommen des verborgenen Lebens, das Gott in die dingliche Welt gelegt hat. Und gerade das kann uns ein Gleichnis sein dafür, was die Welt nach dem Gebot Gottes machen kann. Diese Erde... wird sich eines Tages verwandeln zu einer neuen Erde, voller Licht und Herrlichkeit, in der wir die Heiligen und Engel sehen werden. Wer dächte daran, wenn er nicht wüsste von den vorangegangenen Frühlingsmonaten, wer könnte zwei oder drei Monate im Voraus erahnen, dass das Antlitz der Natur, das uns wie tot erscheint, sich so prachtvoll und mannigfaltig würde darbieten können?...
Genauso ist es mit dem ewigen Frühling, den alle Gläubigen erwarten; er wird kommen, obgleich er noch auf sich warten läßt. Erwarten wir ihn also, denn „er kommt sicher und bleibt nicht aus“ (Hebr 10,37). Deshalb sprechen wir täglich: „Dein Reich komme.“ Das will heißen: „Zeige dich, Herr, der du inmitten der Cherubim thronst, zeige dich und erscheine. Offenbare deine Kraft und komme, um uns zu erlösen.“ (vgl. Ps 79,2-3).     

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