Sonntag, 19. April 2009

Barmherzigkeits-Sonntag Evangelium nach Johannes

«Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.» Joh. 6,68



2. Sonntag der Osterzeit, Barmherzigkeitsonntag, Weißer Sonntag

Apostelgeschichte 4,32-35.

Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam. Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen. Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte. 


Evangelium nach Johannes 20,19-31.

Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede 

sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, daß sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert. Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jün

ger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Stre

ck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht a

ufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen. 

Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel 



Kommentar des heutigen Evangeliums 

Hl. Franz von Sales (1567 – 1622), Bischof von Genf und Kirchenlehrer 
1. Predigt zu Pfingsten 


„Er hauchte sie an und sprach:
 ‚Empfangt den Heiligen Geist.'“

Herr Jesus Christus, mögest Du in uns bewirken, dass wir „ein Herz und eine Seele“ werden (vgl. Apg 4,32), denn dann wird „große Ruhe“ eintreten (vgl. Mk 4,39). Meine lieben Zuhörer, ich ermahne euch, untereinander voller Freundschaft und Wohlwollen sowie friedvoll zu sein. Denn wenn wir die Liebe unter uns walten ließen, dann hätten wir Frieden und wären voll des Heiligen Geistes. Es ist wichtig, fromm zu sein und zu Gott zu beten..., denn die Apostel waren ausdauernd im Gebet... Wenn wir uns aufraffen und inständig beten, wird der Heilige Geist in uns hinabsteigen und sagen: „Der Friede sei mit euch! Ich bin es, habt keine Angst“ (vgl. Mk 6,50)... Um was sollen wir Gott bitten, meine Brüder? Um alles das, was seine Ehre erhöht und dem Heil eurer Seelen nützt, mit einem Wort, um den Beistand des Heiligen Geistes: „Sende aus Deinen Geist und alles wird neu geschaffen.“ (Ps 103,30), und um den Frieden und die Seelenruhe...
Es ist nötig, um diesen Frieden zu bitten, damit der Geist des Friedens über uns komme. Es ist ebenso nötig, Gott zu danken für alle seine Wohltaten, wenn wir uns wünschen, dass er uns siegen lässt, was am Anfang des Friedens steht. Um mit dem Heiligen Geist begnadet zu werden, müssen wir Gott, dem Vater, danken, dass er ihn zuerst auf unser Haupt Jesus Christus hat hinabsteigen lassen, unseren Herrn, seinen Sohn..., denn „von seiner Fülle haben wir alle empfangen“ (Joh 1,16), und dass er ihn auf die Apostel hat herabkommen lassen, um ihn durch ihre Hände auch uns mitzuteilen. Wir müssen dem Sohn danken, denn als Gott sendet er den Heiligen Geist denen, die sich bereit machen für ihn. Doch vor allem müssen wir danken dafür, dass er uns als Mensch die Gnade erwirkt hat, diesen Heiligen Geist zu empfangen...
Wie hat Jesus Christus es erwirkt, dass der Heilige Geist herabkommt? Als er „das Haupt neigte und den Geist aufgab“ (vgl. Joh 19,30); denn als er seinen letzten Atemzug tat und seinen Geist dem Vater übergab, da erwirkte er, dass der Vater seinen Geist aussendet über seinen mystischen Leib.


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1 Kommentar:

  1. Danke großer und barmherziger Gott, dass du zu uns sprichst durch dein Evangelium. Der Blick geht dadurch nicht ins Leere, er findet dich, das große Ziel unserer Sehnsucht.
    Johannes

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